Nach einem Sturz führte eine 24-wöchige Therapie mit einem Myostatinantikörper bei älteren Patienten zu einer Zunahme der fettfreien Körpermasse und zu einer Verbesserung in funktionellen Tests. Zu diesem Ergebnis kommt eine placebokontrollierte multizentrische doppelblinde Phase-II-Studie, in die insgesamt 201 ältere, muskelschwache Patienten (≥ 75 Jahre) nach einem Sturz aufgenommen wurden [Becker C et al. Lancet Diabetes Endocrinol 3:948–957]. Die Patienten der Verumgruppe bekamen in vierwöchigem Abstand insgesamt sechs s.c.-Injektionen des Myostatinantikörpers LY2495655. Patienten der Placebogruppe erhielten s.c.-Injektionen einer Kochsalzlösung. Nach 24 Wochen lag die DXA-ermittelte Körpermasse in der Verumgruppe um 430 g höher als in der Placebogruppe. In etwa der Hälfte der eingesetzten Funktionstests zur muskulären Leistungsfähigkeit fand sich eine signifikante Besserung, so im Treppensteigen, im Stuhlaufstehtest und beim schnellen Gehen. Hauptnebenwirkung war in der Verumtherapiegruppe eine lokale Rötung an der Einstichstelle, die bei zwei Verumpatienten zum Therapieabbruch führte.