Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychatrie und -psychotherapie e.V. (DGGPP) hat eine Befragung zur generalistischen Pflegeausbildung durchgeführt. Befragt wurden hierzu Altenpflegeschülerinnen und Altenpflegeschüler. Nicht befragt wurden die gleichfalls von der geplanten gemeinsamen Pflegausbildung betroffenen Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.

Studie spielt mit Ängsten

Als Deutscher Pflegerat kritisieren wir die einseitige Befragung und unterschwelligen Behauptungen der DGGPP. Diese spielt zudem bewusst mit Ängsten der sich in der Ausbildung befindlichen Schülerinnen und Schüler.

Es ist unseriös und falsch, wenn man bei Befragungen zur generalistischen Pflegeausbildung Suggestivfragen stellt und sich ausschließlich auf eine einzige Berufsgruppe stützt. Die daraus resultierenden einseitigen Ergebnisse sind keineswegs repräsentativ für das Meinungsbild zur geplanten generalistischen Pflegeausbildung. Mikrobefunde dürfen nicht zu repräsentativen Aussagen hochstilisiert werden. Denn entgegen der Auffassung der DGGPP kommt der wesentliche Impuls für eine generalistische Pflegeausbildung aus der Pflege selbst: Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflege wissen, dass sie für eine bestmögliche Versorgung der ihnen anvertrauten Menschen eine umfassendere Ausbildung benötigen, die das Beste der noch getrennten Pflegeausbildungen vereint.

Altenpflege abschaffen?

Es geht daher überhaupt nicht um die Abschaffung der Altenpflege. Niemand will das Wissen und Know-how der bislang getrennten Pflegeausbildungen beschneiden. Solche Behauptungen sind schlichtweg falsch. Sie erzeugen ein Bild, welches der Attraktivität des Pflegeberufs konträr entgegensteht.

Der Deutsche Pflegerat will mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung eine Zusammenführung von Kompetenzen. Die drei Pflegefachberufe „Altenpflege“, „Gesundheits- und Krankenpflege“ und „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ sollen zu einem neuen Pflegeberuf mit Schwerpunktsetzung zusammengeführt werden. Spezialisierungen sollen im Anschluss an die Berufsausbildung folgen. Für den Deutschen Pflegerat ist die generalistische Pflegeausbildung eine der wichtigsten Antworten auf den demographischen Wandel.