Das Gesundheitsministerium in Bayern wirbt für sein eigenes Modell einer Interessensvertretung für die Pflege, für einen Pflegering. Der Deutsche Pflegerat lehnt nach wie vor von dieser Art der freiwilligen Interessensvertretung entschieden ab. Die Pflegenden in Bayern haben sich in einer Befragung für eine Pflegekammer entschieden.

Das bayerische Ministeriumsmodell ist eine „Mogelpackung“. Denn geplant ist eine Interessensvertretung auf freiwilliger Basis, bei der nicht nur die Pflege sondern auch Träger- und Arbeitgeberinteressen berücksichtigt werden sollen. Damit stehen wieder einmal nicht die Interessen der professionell Pflegenden im Vordergrund.

Wir brauchen eine Stärkung der Pflege, eine Vertretung auf Augenhöhe. Das kann das bayerische Modell nicht leisten. Dafür ist es nicht stark genug. Es verwässert die Interessen der professionell Pflegenden. Wir wollen über unsere Angelegenheiten selbst entscheiden und mitbestimmen — das bayerische Modell spricht dagegen nur von mitwirken. Wir wollen eine Gemeinschaft, die unsere Interessen vertritt. Das gewährleistet das bayerische Modell nicht. Es sieht keine verpflichtende Mitgliedschaft vor. Wir wollen über unsere Interessen frei bestimmen. Das ist beim bayerischen Modell ausgeschlossen. Wenn Arbeitgeberverbände mitwirken können, dann wird die Pflege weiterhin fremdbestimmt. Den Herausforderungern unserer Zeit können wir nur mit einer starken Pflegekammer entgegentreten.