_ Der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, hatte am 1. Oktober 2015 die sozialpolitischen Sprecher aller im Berliner Senat vertretenen Fraktionen zu einem öffentlichen Fachdialog über die geplante Pflegekammer eingeladen. Ziel war es, sich über die weiteren Schritte zu Gründung einer Pflegekammer und die dabei möglicherweise aufkommenden Probleme austauschen.

Eingeladen waren auch Vertreter aus den Bundesländer, die bei der Einführung der Pflegekammer bereits voran geschritten sind. Alexander Schweitzer, Fraktionsvorsitzender der SPD in Rheinland-Pfalz und Hans-Josef Börsch, Vorstandmitglied des Gründungsauschusses der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, berichteten über den Stand der Vorbereitungen zur Kammerwahl im Dezember. Bis zum heutigen Tag, so Börsch, haben wir 23.100 voll registrierte Mitglieder. Die Wahl zur Pflegekammer wird auf Basis von Listenvorschlägen (analog zu politischen Parteien) in Form der Briefwahl am 11.12.2015 durchgeführt. Im Januar 2016 wird die Pflegekammer ihre Arbeit aufnehmen.

Der Stellvertretende Vorsitzende der niedersächsischen Gründungskonferenz, Matthias Brüggemann, berichtete, dass geplant ist, im Jahr 2017 eine Pflegekammer in Niedersachsen zu errichten. Die Gründungskonferenz bringt gegenwärtig vorbereitende Arbeiten für die Errichtung einer Pflegekammer auf den Weg.

In Berlin hatte die Studie zur Akzeptanz einer Pflegekammer gezeigt, dass die Mehrheit der Pflegekräfte die Gründung einer Pflegekammer befürwortet. Auch die Mehrheit der im Anschluss befragten Auszubildenden sprach sich dafür aus. Im Berliner Abgeordnetenhaus wird dies jedoch kontrovers diskutiert. Doch „Ich sehe das Votum der Pflegenden als eindeutigen Auftrag, um die notwendigen Schritte zur Gründung einer Pflegekammer einzuleiten“, äußerte sich Senator Czaja (CDU). Bedauerlicherweise waren die Vertreter der SPD und der Fraktion Die Linke der Einladung zum Fachdialog nicht gefolgt.