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© Staatskanzlei RLP/Sell

_ In Rheinland-Pfalz startete im Juli mit dem Modellprojekt Gemeindeschwesterplus ein neues Angebot für hochbetagte Menschen, die noch keine Pflege brauchen, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt. Das Modellprojekt Gemeindeschwesterplus schließt eine Lücke bei der Unterstützung und Beratung, die von den Partnern im Gesundheitswesen und in der Pflege so — auch aufgrund leistungsrechtlicher Vorgaben — nicht geschlossen werden kann. Die Gemeindeschwesterplus berät nicht zu Fragen der Pflege und erbringt keine Leistungen, die bereits heute von ambulanten Pflegediensten oder anderen Anbietern erbracht und von den Pflegekassen finanziert werden. Vielmehr wird sie Menschen nach deren vorheriger Zustimmung zuhause besuchen und sie individuell beraten: beispielsweise darüber, welche Angebote und sozialen Kontakte zur Stärkung der Selbstständigkeit zur Verfügung stehen und welche präventiven Vorkehrungen getroffen werden könnten, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden. Ziel ist, die Selbstständigkeit hochbetagter Menschen lange zu erhalten.

Nachdem aus insgesamt 22 Bewerbungen sechs Landkreise und drei kreisfreie Städte für das Projekt ausgewählt worden waren, startete der Bewerbungsprozess für die Pflegefachkräfte. Das Land fördert das Modell in dem Erprobungszeitraum von dreieinhalb Jahren zu 100%. In der Implementierungsphase von Juli 2015 bis Dezember 2016 wird das Projekt wissenschaftlich eng begleitet.