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Anale Notfälle

Teil 1: Blutung

Anal emergencies

Part 1: Bleeding

  • CME
  • Published:
coloproctology Aims and scope

Zusammenfassung

Peranale Blutungen sind nicht selten und können in der Regel problemlos kurzfristig und ambulant abgeklärt werden. Schmerzlose hellrote Blutungen finden sich vor allem bei Hämorrhoidalleiden oder Proktitiden. Bei gleichzeitigen Schmerzen ist vorrangig an eine Thrombose oder eine Fissur zu denken. Mittels Anamnese, klinischer Untersuchung und Rektoskopie lässt sich in den allermeisten Fällen eine adäquate Diagnose stellen. Die Indikation zur Durchführung einer Koloskopie sollte individuell im Hinblick auf das jeweilige Risikoprofil für ein kolorektales Karzinom oder bei anhaltenden Stuhlgangveränderungen gestellt werden.

Abstract

Perianal bleeding is a common disorder and can be quickly and easily diagnosed in the outpatient setting. Light red bleeding without pain is mostly due to haemorrhoidal disease or proctitis. In the case of associated pain, one needs to consider anal thrombosis or anal fissure. Patient history, clinical examination and rectoscopy enable adequate diagnosis in the vast majority of cases. The indication for total colonoscopy should be made according to the individual risk profile for colorectal carcinoma as well as in patients with persistent stool disorders.

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Literatur

  1. Joos A, Arnold R, Borschitz T et al (2019) „S3-Leitlinie – Hämorrhoidalleiden.“ AWMF online. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/081-007l_S3__H%C3%A4morrhoidalleiden_2019-07_01.pdf. Zugegriffen: 18.05.2023

  2. Marti L, Poschenrieder F, Herold A et al (2020) S3-Leitlinie: Analfissur. coloproctology 42:90–196

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    Article  PubMed  PubMed Central  Google Scholar 

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Correspondence to A. Ommer.

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Interessenkonflikt

Gemäß den Richtlinien des Springer Medizin Verlags werden Autoren und Wissenschaftliche Leitung im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfreigabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und nichtfinanziellen Interessen abzugeben.

Autoren

A. Ommer: A. Finanzielle Interessen: Koloproktologenkongress München 2023, Reisekostenerstattungen für Vorträge der Firmen Falk, Medtronik, Takeda. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Niedergelassener Arzt in Essen | Mitgliedschaften: Vereinigung der Koloproktologen an Rhein und Ruhr (stellvertretender Vorsitzender), Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie, Berufsverband der Koloproktologen Deutschlands (BCD) (Mitglied des Beirates), Berufsverband der Deuschen Chirurgen. C. Schmidt: A. Finanzielle Interessen: Janssen-Cilag Vortrag mit Honorar. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Niedergelassener Arzt für Chirurgie | Mitgliedschaften: Vereinigung der Koloproktologen an Rhein und Ruhr, Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie, Berufsverband der Coloproctologen Deutschlands. T. Rolfs: A. Finanzielle Interessen: T. Rolfs gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Angestellter Arzt End und Dickdarmzentrum Essen, Oberarzt Chirurgie Philippusstift Essen Borbeck.

Wissenschaftliche Leitung

Die vollständige Erklärung zum Interessenkonflikt der Wissenschaftlichen Leitung finden Sie am Kurs der zertifizierten Fortbildung auf www.springermedizin.de/cme.

Der Verlag

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Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.

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Wissenschaftliche Leitung

F. Aigner, Berlin

C. Gingert, Zürich

W. Kneist, Mainz

A. Ommer, Essen

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CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Die wichtigste diagnostische Maßnahme bei einer erstmalig aufgetretenen peranalen Blutung ist folgende:

Koloskopie

Sphinktermanometrie

Digitale Untersuchung

Proktoskopie

Rektoskopie

Welches ist die primäre Therapieoption bei einer schmerzhaften Analfissur?

Stuhlgangregulation mit Abführmitteln

Antibiotikatherapie

Lokale Sphinkterolyse mit Kalziumkanalantagonisten (Nitroglycerin, Diltiazem u. Ä.)

Operative Therapie

Lokale Therapie mit einem Lokalanästhetikum oder Kortisonpräparat

Welche Aussage zur Analvenenthrombose ist richtig?

Sie tritt nur bei fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden auf.

Sie erfordert immer eine sofortige Operation.

Eine Rektoskopie zur Unterscheidung einer Analvenenthrombose von einer Hämorrhoidalthrombose ist immer erforderlich.

Die Therapie richtet sich immer nach der klinischen Symptomatik und ist in den meisten Fällen konservativ.

Durch eine Perforation nimmt die Schmerzsymptomatik meist ab.

Welche Aussage zur Proktitis ist richtig?

Sie ist nicht selten selbstlimitierend.

Jede neu aufgetretene Proktitis bei jüngeren Patienten spricht für die Erstmanifestation einer Colitis ulcerosa.

Mesalazin spielt bei der Therapie keine Rolle.

Eine Stuhluntersuchung oder eine Abstrichentnahme sind immer überflüssig.

Jede neu aufgetretene Proktitis stellt eine Indikation für eine dringende, zeitnahe totale Koloskopie dar.

Es stellt sich ein älterer männlicher Patient mit Blutungen peranal vor. Anamnestisch hat vor kurzer Zeit eine Strahlentherapie wegen eines Prostatakarzinoms stattgefunden. Welche Aussage ist richtig?

Wegen des hochgradigen Verdachts auf eine Rektuminfiltration sollte eine sofortige onkologische Vorstellung eingeleitet werden.

Vor weiteren Maßnahmen sollte sofort eine Koloskopie zum Ausschluss eines Kolonkarzinoms geplant werden.

Eine Rektoskopie ist überflüssig.

Mesalazin und Budesonid spielen eine wichtige Rolle in der lokalen Therapie.

Die Behandlung ist meistens unkompliziert und eine spontane Heilung ist wahrscheinlich.

Es stellt sich eine 50-jährige Patientin vor. Sie berichtet über intermittierende Blutungen peranal seit mehreren Wochen. Gleichzeitig habe sich der Stuhlgang verändert, wobei sich Phasen von Obstipation mit Durchfällen ablösen. Welche Aussage ist richtig?

Eine Rektoskopie ist aufgrund des Alters ausreichend.

Es sollte zeitnah eine totale Koloskopie geplant werden.

Wegen der Obstipation und der Blutung ist eine Analfissur hochwahrscheinlich. Eine Therapie mit Diltiazem ist angezeigt.

Eine Sklerosierung der Hämorrhoiden sollte zeitnah passieren, da in diesem Alter die Hämorrhoidalblutung die wahrscheinlichste Ursache ist.

Hier liegt ganz klar ein kolorektales Karzinom vor. Wichtigste Untersuchung ist die Computertomographie zum Staging.

Ein 70-jähriger Patient stellt sich mit starker, tropfender Blutung seit dem Vortag in der Sprechstunde vor. Welche Aussage ist richtig?

Nach kurzer klinischer Untersuchung besteht die Indikation zur sofortigen Operation.

Eine Hämorrhoidalblutung ist zunächst die wahrscheinlichste Ursache. Nach unauffälliger Rektoskopie ist eine Sklerosierung der Hämorrhoiden die sinnvollste Erstmaßnahme.

Es sollte sofort eine Gummibandligatur erfolgen.

Es wird eine Stuhlgangregulation empfohlen, da Hämorrhoidalblutungen immer spontan sistieren.

Eine totale Koloskopie ist bei dem Patienten in jedem Fall überflüssig.

Welche Aussage zu vorrangigen Maßnahmen bei einer Hämorrhoidalblutung ist falsch?

Ausschluss einer Blutungsquelle im Rektum durch Rektoskopie

Eine Aufklärung des Patienten über das Hämorrhoidalleiden ist sehr wichtig.

Langfristig sollte eine Stuhlgangregulation empfohlen werden.

Jede neu aufgetretene Blutung junger Patienten bedarf einer sofortigen Koloskopie.

Beim Hämorrhoidalleiden Grad 3 mit rezidivierenden Blutungen kann eine Gummibandligatur indiziert sein.

Eine 19-jährige Patientin stellt sich mit Schmerzen bei der Defäkation vor. Da es heute zu Blutauflagerungen auf dem Stuhl kam, ist sie sehr beunruhigt. Welche Aussage trifft zu?

Hier handelt es sich immer um eine ernsthafte Erkrankung. Eine umfassende sofortige Diagnostik ist zwingend.

Es sollte eine zeitnahe Koloskopie geplant werden.

Eine sofortige Untersuchung mittels Rektoskopie und Proktoskopie ist notwendig.

Nach der Anamnese handelt es sich am ehesten um eine akute Analfissur. Zur lokalen Diagnostik sind eine vorsichtige digitale Untersuchung und eine Rektoskopie mit einem dünnen Gerät (Kinderrektoskop) sinnvoll.

Die Stuhlgangregulation spielt in der weiteren Behandlung keine Rolle.

Ein Patient stellt sich wegen einer erbsengroßen perianalen Thrombose mit kleiner Spontanperforation vor. Schmerzen oder andere Beschwerden bestehen nicht. Der Patient ist nur beunruhigt, da er heute etwas Blut auf dem Toilettenpapier bemerkt hat. Welche Aussage ist falsch?

Ich empfehle dem Patienten dringend eine Operation, da die Thrombose jederzeit platzen könnte.

Es ist keine lokale Behandlung erforderlich.

Proktoskopisch kann ein relevantes Hämorrhoidalleiden ausgeschlossen werden.

Eine lokale Behandlung mit kortisonhaltiger Salbe ist nicht erforderlich.

Eine Empfehlung für eine Stuhlgangregulation, z. B. mit Flohsamen, zur Rezidivprophylaxe ist sinnvoll.

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Ommer, A., Schmidt, C. & Rolfs, T. Anale Notfälle. coloproctology 45, 259–268 (2023). https://doi.org/10.1007/s00053-023-00708-2

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