Die Prävalenz der Obstipation liegt bei etwa 5 %, betroffen sind v. a. Frauen. Faserarme Kost, geringe Flüssigkeitsaufnahme und mangelnde Bewegung sind Risikofaktoren. Schwere Obstipationsformen können mit enterischen Neuropathien oder Myopathien einhergehen. Die Basisdiagnostik umfasst Anamnese, rektale und gynäkologische Untersuchung, Ultraschall sowie ggf. eine Koloskopie. Manometrie, Defäkographie und Transitzeitmessung finden bei Entleerungsstörungen oder bei therapierefraktärem Verlauf Anwendung. Die Basistherapie mit Ausgleich von Risikofaktoren und Ballaststoffgabe wird bei einer Entleerungsstörung um Suppositorien und Klysmen ergänzt, bei Refraktärität um Biofeedback oder operative Verfahren. Liegt keine Entleerungsstörung vor, beginnt die spezifische Behandlung mit einer Laxanzientherapie. Bei Ineffektivität oder Nebenwirkungen wird Prucaloprid eingesetzt, ggf. auch Linaclotid. Ferner kommen Kombinationstherapien, eine Irrigationstherapie, ein sakraler Schrittmacher oder als Ultima Ratio die subtotale Kolektomie in Betracht.