Untersuchung zum Vorliegen intraluminaler Krebszellen nach rektaler Auswaschung bei Rektumkarzinomchirurgie

Zusammenfassung

Hintergrund

Das Vorhandensein intraluminaler Tumorzellen bei einem Rektumkarzinom ist bekannt, ebenso deren Fähigkeit, sich an Kolorektalanastomosen anzusiedeln, was zu einem perianastomotischen Tumorwachstum führt. Es besteht kein Konsens hinsichtlich des Volumens und der Substanz, die zur Rektumauswaschung eingesetzt werden sollten. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirksamkeit des derzeitigen Routinevorgehens in der Klinik der Autoren bei der Auswaschung des Rektums zur Elimination intraluminaler Tumorzellen zu untersuchen.

Methoden

In die Studie wurden 60 aufeinanderfolgende Patienten eingeschlossen, bei denen in der Klinik der Autoren eine tiefe anteriore Resektion oder eine tiefe Hartmann-Op. wegen eines Rektumkarzinoms erfolgte. Nach vollständiger Beckendissektion wurde der Darm distal des Tumors abgeklemmt und die Probe vor Auswaschung (Nr. 1) durch Instillieren von 50 ml Kochsalzlösung und Auffangen der ablaufenden Flüssigkeit gewonnen. Es folgte eine Auswaschung des Rektums mit 500 ml sterilem Wasser, 2 × 500 ml 70%igem Ethanol und 500 ml sterilem Wasser (Proben Nr. 2–4), und die Probe nach Auswaschung (Nr. 5) wurde durch Instillieren von 50 ml Kochsalzlösung gewonnen. Die Proben wurden untersucht und in der Abteilung für Pathologie als nichtmaligne oder maligne eingestuft. Außerdem wurden die üblichen Informationen des Berichts der Pathologie dokumentiert.

Ergebnisse

Bei 33 der 60 Patienten wurden Krebszellen in der Probe vor Auswaschung nachgewiesen. Durch die Auswaschung des Rektums wurden bei 30 der 33 Patienten die intraluminalen Krebszellen eliminiert. Von den verbleibenden 3 Patienten wiesen alle einen höheren Blutverlust (p = 0,026) und eine Tendenz zu einem eher polypoiden Tumorwachstum auf (p = 0,053).

Schlussfolgerung

Möglicherweise ist ein Volumen von mehr als 2000 ml zur Auswaschung des Rektums notwendig, um sämtliche intraluminalen Tumorzellen bei einer totalen mesorektalen Exzision wegen eines Rektumkarzinoms zu eliminieren.

Abstract

Background

The presence of intraluminal tumour cells in colorectal cancer is known, as is their ability to implant in colorectal anastomoses, causing perianastomotic tumour growth. There is no consensus as to the volume and agent to use for rectal washout. The purpose of this study was to assess the efficacy of our current routine for rectal washout in eliminating intraluminal tumour cells.

Methods

Sixty consecutive patients undergoing low anterior resection or low Hartmann’s procedure for rectal cancer at our unit were included. After the pelvic dissection was completed, the bowel was cross-clamped distal to the tumour and the prewashout sample (no. 1), was obtained by instilling 50 ml of saline and collecting the return fluid. A rectal washout followed using 500 ml of sterile water, 2 × 500 ml of 70 % ethanol and 500 ml of sterile water (sample no. 2–4) and the postwashout sample (no. 5) was obtained by using 50 ml of saline. The samples were examined and categorized as non-malignant or malignant at the Department of Pathology. The usual pathology report information was also assessed.

Results

In 33 of the 60 patients, cancer cells were identified in the prewashout sample. The rectal washout eliminated intraluminal cancer cells in 30 of the 33 patients. All of the remaining 3 had a higher blood loss (p = 0.026) and a tendency towards more polypoidal tumours (p = 0.053).

Conclusions

A rectal washout volume larger than 2000 ml might be necessary to eliminate all intraluminal tumour cells in total mesorectal excision for rectal cancer.