Zusammenfassung
Eine damals 54-jährige Frau (geb. 1939) stellte sich 1993 wegen proktologischer Beschwerden (perianales Wundsein, transanale Blutungen) vor. In der Vorgeschichte zeigten sich 1975 eine Operation eines perianalen Abszesses, 1976 eine Operation wegen der Analfistel und 1986 eine Hysterektomie/Adnektomie wegen eines Ovarialkarzinoms FIGO IIA mit Korpusmetastase, anschließend perkutane Telecobaltbestrahlung des Unterbauchs (anterior-posterior und posterior-anterior, 50 Gy). Die Beschwerden der Patientin wurden auf eine Strahlenproktitis sowie ein Radioderm zurückgeführt. Nach konservativer Behandlung wurde die Patientin beschwerdefrei. Anfang 2004 stellte sich die Patientin erneut vor. 1 Jahr zuvor wurden aus einem fibrotischen Areal zwischen Fistelnarbe und Rima ani zwei Proben entnommen; es bestand der Verdacht auf ein Analkarzinom. In den Proben fanden sich lediglich Zeichen einer Radiodermatitis. In Unkenntnis der Vorgeschichte (Fistelnarbe) konnte zunächst die MRT den Verdacht des Analkarzinoms nicht ganz ausräumen obwohl keine vergrößerten Lymphknoten nachgewiesen wurden. Der weitere Verlauf zeigte die Bildung einer Nekrosehöhle. Zusätzliche Proben ergaben weiterhin den Hinweis auf einen Strahlenschaden (Radionekrose). Soweit den Autoren bekannt ist dies der erste Fall einer späten perianalen Radionekrose, die spontan 17 Jahre nach einer perkutanen Telecobalttherapie entstanden ist.
Abstract
17 years after completing anterior-posterior and posterior-anterior postoperative fractionated external-beam radiotherapy for ovarian cancer, perianal radionecrosis developed and was diagnosed. The medical history, the findings 7 and 18 years after radiotherapy, and the diagnostic work-up are demonstrated.
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Jongen, J., Peleikis, HG., Bock, JU. et al. Perianale Radionekrose 17 Jahre nach perkutaner Radiotherapie wegen eines Ovarialkarzinoms und nach wiederholten Probeexzisionen. Coloproctol 30, 303–306 (2008). https://doi.org/10.1007/s00053-008-8035-4
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00053-008-8035-4