Bislang nicht beschriebenes Material des Naturhistorischen Museums Basel dient als Basis für eine erneute Evaluation der rätselhaften Crinoidengattung Cyclocrinus D’ORBINGY von der nur Stielglieder und Haftscheiben, aber keine Kelchteile bekannt sind. Nur die erstbeschriebene Art C. rugosus (D’ORBINGY) wird anerkannt, da die Variabilität der morphologischen Merkmale eine Abgrenzung weiterer Arten trotz Vorkommens über einen Zeitraum vom Bajocium bis Oxfordium nicht erlaubt. Ein kleiner Prozentsatz der Stielglieder ist axillär, hat Sockel für Seitenzweige oder ist gekrümmt, was zur Vermutung führte, die Stielglieder als Teile von Wurzelzirren von Bourgueticriniden aufzufassen. Beide Hypothesen werden zurückgewiesen. Das Vorkommen weitgehend einzelner Stielglieder wird mit der Beschränkung von lockerem, regulärmaschigem (α) Stereom auf den Bereich der Gelenkflächen und des Axialkanals gedeutet; das weitgehende Fehlen von durchgehenden Kollagenfasern trägt offenbar zur Seltenheit von Stielfragmenten dieser Formen bei. Cyclocrinus variolarius (SEELEY) aus dem Albium von England unterscheidet sich kaum vom jurassischen C. rugosus. Die Zuweisung von Cyclocrinus bzw. der Familie Cyclocrinidae SIEVERTS-DORECK zu einer bestehenden Ordnung wird offen gelassen obgleich gewisse Aehnlichkeiten mit der Millericriniden-Gattung Amaltheocrinus KLIKUSHIN aus dem Lias bestehen.