Welche Bedeutung besitzt die Mehrfachverwendung von Nahrungsergänzungsmitteln? Daten einer deutschlandweiten Verbraucherbefragung

Zusammenfassung

Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM), vor allem Vitamin- und Mineralstoffpräparaten, ist teilweise weit verbreitet. Neben der Bedeutung für die Gesundheit sind auch mögliche Risiken Gegenstand kontroverser Diskussionen. Als ein potenzielles Problem gilt dabei die Mehrfachverwendung von NEM, d. h. die Zufuhr verschiedener Präparate mit gleichen Inhaltsstoffen und die damit verbundene kumulative Aufnahme an Stoffen. Entsprechende Zahlen hierzu lagen bisher nicht vor. Ziel dieser Auswertung war es daher, die Mehrfachverwendung von NEM bei erwachsenen Männern und Frauen im Detail zu erfassen und näher zu charakterisieren. Als Datengrundlage diente dabei eine deutschlandweite repräsentative Befragung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung e. V. (GfK) mit 1.070 NEM-Verwendern. Bei 94 % der Befragten stammte die Zufuhr der untersuchten Nährstoffe nur aus einem einzigen Präparat. Mit zunehmender Zahl der verwendeten Präparate stieg die mittlere Vitamin- und Mineralstoffzufuhr erwartungsgemäß an, die Zahl der Verwender sank hingegen deutlich. Überschreitungen des Tolerable Upper Intake Level (UL) waren in erster Linie bei Magnesium zu beobachten, wobei dies bei 68 % der Magnesiumverwender keine Folge einer Mehrfachverwendung war. Insgesamt weisen die hier erhobenen Daten darauf hin, dass eine Mehrfachaufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen über verschiedene Präparate eine geringe praktische Bedeutung besitzt.

Abstract

Today the use of dietary supplements in the form of vitamin and mineral preparations is partially widespread. Apart from their importance in relation to health, wellbeing and prevention the risk assessment of dietary supplements and a safe total nutrient intake play a crucial role. The supply of various products with same ingredients and the associated cumulative intakes of substances can be seen as a potential problem. Data on this were not yet available. The aim of this present analysis was to capture and further characterize the multiple use of dietary supplements in adult men and women. The data for this study was obtained from a representative survey in cooperation with the Society for Consumer, market and sales research (GfK) in Germany with 1.070 dietary supplement users. In 94 % of the cases, the supply of a specific nutrient came from a single preparation. With an increasing number of dietary supplements used, the mean vitamin and mineral intake increased as expected, at the same time, the number of supplement users dropped significantly. An exceedance of the Tolerable Upper Intake Level (UL) was of relevance mainly in view of magnesium. 68 % of the magnesium users exceeded the UL with the intake of a single product. Overall, the data obtained here indicated that vitamins and minerals were not taken multiple via different preparations. In this collective, multiple exposures via different dietary supplements harbored no exposed risk.