Indikationsstellung zur konservativen Therapie bei Unterschenkelfraktur

Durch die fortschreitende Entwicklung der Osteosynthesetechnik und aufgrund der häufigen Problematik im Zusammenhang mit offenen Frakturen ist die konservative Therapie der Unterschenkelschaftfrakturen in den letzten 30 Jahren immer weiter in den Hintergrund getreten. Nach wie vor stellt die konservative Vorgehensweise jedoch eine gangbare Alternative zur Operation dar, insbesondere wenn einfache Frakturformen ohne knöcherne Defektstrecke und ohne höhergradigen offenen oder geschlossenen Weichteilschaden vorliegen. Bei der Patientenaufklärung muss entsprechend die Möglichkeit einer konservativen Behandlung in das Gespräch einbezogen werden. Nach initialer Therapie in einem langen Gips wird heute die Sarmiento-Technik, die so genannte „Brace-Behandlung“ favorisiert. Dieses Verfahren vereinigt die Charakteristiken der konservativen Therapie mit der Möglichkeit zur aktiven Beübung der benachbarten Gelenke.

The progressive development of ORIF and the increased frequency of leg fractures with severe soft tissue damage have led to a marked decline in the application of conservative treatment in the past 30 years. Nonetheless, conservative treatment is certainly still an option for simple fracture types without bony defects or severe open or closed soft tissue damage. The possibility of conservative treatment must therefore be mentioned as an alternative to surgery in the discussion held with the patient before a definitive and individual decision is reached on how to treat a particular fracture. Fracture bracing (Sarmiento technique) after initial application of an external fixator is now a popular alternative to internal fixation, combining the advantages of conservative therapy and the possibility of active exercising of the joints on each side of the fracture.