Die periphere septische Embolie als Primärsymptom eines infizierten aortobifemoralen Bypasses mit sekundärer aortoduodenaler Fistel

Zusammenfassung 

Wir berichten über einen 55-jährigen Patienten mit einer Arrosionsperforation eines aortobifemoralen Bypasses in das Duodenum. Retrospektiv betrachtet, stellten periphere septische Embo- lien in diesem Fall das Primärsymptom einer aortoenterischen Fistel dar. Die diagnostische Abklärung erfolgte zunächst wegen einer schmerzhaften Schwellung des linken Unterschenkels mit dem Verdacht einer tiefen Beinvenenthrombose. Die weiterführende Diagnostik ergab den überraschenden duodenoskopischen Befund eines eitrigen Prothesen- infekts und Duodenaldefekts. Die Therapie beinhaltete bei stabilem Patienten die präliminare Anlage eines aseptischen axillobifemoralen Bypasses mit anschließender Explantation der Y-Prothese und Verschluss des Duodenums mit Sicherung durch eine Omentumplastik. Die Nekrosen am Unterschenkel, die praktisch die ganze Zirkumferenz betrafen, wurden in einer 2. operativen Sitzung debridiert und zwei- zeitig plastisch-chirurgisch gedeckt. Zur Problematik sekundärer aortoenterischer Fisteln in Diagnostik und Therapie wird im Rahmen einer Literaturrecherche Stellung genommen.

Abstract

 History, clinical signs, diagnosis, and treatment of a 55-year-old patient with aortoenteric fistula after aortobifemoral bypass repair are reported. The patient presented with painful swelling of the left lower leg and deep vein thrombosis was suspected. Duodenoscopy showed an aortoenteric fistula and the aortic prosthesis was visible. The bifurcated graft was removed, the duodenal defect was closed and covered by omentoplasty. Revascularization was performed by axillobifemoral bypass. Retrospectively, septic embolization was the primary symptom of an aortic graft infection. Pathogenesis, clinical presentation, and operative management of aortoenteric fistula after aortic aneurysm repair are discussed.