Die moderne Medizin mit ihrer Tendenz zur Spezialisierung und zur Fokussierung auf die naturwissenschaftliche Sicht der Erkrankungen neigt zur Vernachlässigung des subjektiven Krankheitserlebnisses des Patienten. Dies löst bei dem Betroffenen häufig Unbehagen, manchmal Furcht aus, insbesondere bei einer so existentiell bedrohenden Erkrankung wie Krebs. Therapieziele in der Onkologie werden für den betroffenen Patienten daher formuliert, um das Behandlungskonzept schlüssig, transparent sowohl für den Arzt als auch den Patient nachvollziehbar zu gestalten. Grundsätzliche Therapieziele sind die Kuration einerseits und die Palliation von Tumorerkrankungen auf der anderen Seite. Diese übergeordneten Ziele sind allerdings nicht nur bei der Erstdiagnose zu konzipieren, sondern sie müssen während des Krankheitsverlaufs immer wieder neu überdacht und unter Berücksichtigung des medizinischen Fortschritts, vor allem aber auch angesichts der jeweils individuellen Krankheitsentwicklung gegebenenfalls ersetzt oder umformuliert werden.
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Arends, J., Unger, C. Die Bedeutung von Therapiezielen in der Onkologie. Onkologe 3 (Suppl 1), S29–S32 (1997). https://doi.org/10.1007/PL00008330
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DOI: https://doi.org/10.1007/PL00008330