Metabolische Aspekte der Myokardischämie

Zusammenfassung

Die Myokardischämie kann als Mißverhältnis zwischen Energiebedarf und Energieversorgung aufgefaßt werden. Auch unter Bedingungen der Myokardischämie ist der überwiegende Energiestoffwechsel aerob. Lediglich bei sehr kleinen Restflußwerten (<5%) tritt der aerobe Stoffwechsel quantitativ hinter dem anaeroben Stoffwechsel zurück. ATP-Synthese und ATP-Verbrauch sind auch in der Myokardischämie im steady state; allerdings auf reduziertem Niveau. Am Myokard können auch unter physiologischen Bedingungen lokal sehr niedrige Flüsse auftreten, ohne daß eine Ischämie vorliegt. Die Ursache ist funktionell. Während für die akute Ischämie eine Vielzahl experimenteller Daten vorliegt, wurden Stoffwechselraten unter chronischer Ischämie bisher kaum untersucht. Erste experimentelle Studien zeigen, daß die Fluor-Desoxyglukoseaufnahme auch Stunden nach Induktion eines Stunnings bzw. für Monate während der Hibernation verändert sein kann.

Summary

Myocardial ischemia can be described as an imbalance of energy demand and energy supply. Even during ischemia, energy metabolism is predominantly aerobic. Only during the most severe underperfusion (residual flow less than 5%) anaerobic metabolism exceeds aerobic metabolism quantitatively. ATP synthesis and ATP metabolism are in a steady state during myocardial ischemia, albeit on a reduced level. A locally low blood flow rate may exist under physiological conditions without the presence of ischemia. The basis for the underlying flow heterogeneity is functional. While experimental data have been widely obtained during acute ischemia, metabolic rates have scarcely been determined during conditions of chronic myocardial ischemia. First experimental studies, however, show that uptake of fluoro-deoxyglucose is enhanced for hours after induction of myocardial stunning and even for months during myocardial hibernation.