Abstract
Generalised and intrathoracic petechiae (IP) and those restricted to the head occur in a large number of diseases and traumas. IP however are detected in cases of sudden infant death considerably more frequently than for other causes of infant death. They are not associated with gender in cases of sudden infant death, they are not dependent upon hypostatis, are not caused by attempts at resuscitation, have a typical frequency of occurrence and density, and they are a useful diagnostic criterion. The fact that they are missing in some cases of SIDS supports the hypothesis of a non-uniform pathogenesis. According to data from animal studies, they seem to develop as a result of increased breathing intensity with protracted hypoxia and an intact blood circulation. Promoting factors are infections, an increased concentration of catecholamines and a negative intrathoracic pressure. Only few investigations have investigated the frequency of occurrence of subconjunctival petechiae (SP) in infants. Results show that SP are atypical for SIDS, and they should always give cause for a more detailed examination, particularly when they appear in a high density. In contrast to cases of strangulation, where apart from a few exceptions SP can be detected, they are not found in the majority of cases of smothering by soft materials.
Zusammenfassung
Generalisierte, intrathorakale sowie auf den Kopfbereich beschränkte Petechien treten bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Gewalteinwirkungen auf und sollten deshalb nicht als „Erstickungsblutungen“ bezeichnet werden. Intrathorakale Petechien sind bei plötzlichen Kindstodfällen deutlich häufiger nachweisbar als bei anderen Todesursachen im Säuglingsalter. Sie zeigen bei den plötzlichen Kindstodfällen keine Geschlechtsabhängigkeit, sie sind nicht hypostasebedingt, werden nicht durch Reanimationsmaßnahmen verursacht, haben eine typische Häufigkeit und Dichte, und sind ein nützliches diagnostisches Kriterium. Daß sie in einem Teil der plötzlichen Kindstodfälle fehlen, deutet auf eine nicht einheitliche Pathogenese hin. Nach den vorliegenden Daten aus Tierversuchen scheint ihre Entstehung Folge einer vermehrten Atemarbeit mit einer protrahierten Hypoxie bei intaktem Kreislauf zu sein. Begünstigend wirken bestehende Infektionen, eine erhöhte Katecholaminkonzentration und ein negativer intrathorakaler Druck. Über die Häufigkeit subkonjunktivaler Petechien im Säuglingsalter gibt es nur wenige Untersuchungen. Danach sind sie untypisch für plötzliche Kindstodfälle, und sie sollten immer Anlaß für eine genaue Untersuchung sein, insbesondere dann, wenn sie in höherer Dichte vorliegen. Im Gegensatz zu Strangulationstodesfällen, bei denen sie, bis auf wenige Ausnahmen, nachweisbar sind, fehlen sie in der Mehrzahl der Todesfälle durch weiche Bedeckung.
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Eingegangen: 5. September 1996 / Angenommen: 16. Oktober 1996
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Kleemann, W. Intrathorakale und subkonjunktivale Petechien bei Säuglingstodesfällen. Rechtsmedizin 7, 139–146 (1997). https://doi.org/10.1007/PL00004139
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DOI: https://doi.org/10.1007/PL00004139