Nach Versagen der konservativen Behandlung stehen für die chirurgische Therapie des zervikalen Bandscheibenvorfalls verschiedene Methoden zur Verfügung: die ventrale Diskektomie mit und ohne Fusion und der dorsale Zugang mit Entfernung des Sequesters. Wir beschreiben unsere Erfahrung mit der vorderen mikrotechnischen Diskektomie ohne simultane Fusion anhand von 216 Patienten, die zwischen 1980 und Dezember 1994 operiert wurden. Nach einer Befragung von 175 Patienten (81 %) durchschnittlich 71 (6–185) Monate nach dem Eingriff konnte bei 99 (56,6 %) bzw. 45 Patienten (25,7 %) ein ausgezeichnetes bzw. gutes Ergebnis erzielt werden. 79 Patienten (45,1 %) waren völlig beschwerdefrei. Nur bei 7 Patienten (4 %) war das Operationsresultat schlecht. Wir halten die vordere Diskektomie ohne Fusion beim zervikalen Bandscheibenvorfall für die komplikationsärmste, einfachste und effektivste Methode. Die Resektion des hinteren Längsbandes sowie der Osteophyten erachten wir in der großen Mehrzahl der Fälle nicht für nötig. Die ventrale Diskektomie mit der interkorporellen Spondylodese wird bei Patienten mit beträchtlicher segmentaler Instabilität, ausgeprägter Spondylose und bei Vorliegen einer Myelopathie gewählt.