Zusammenfassung
Akuter Schmerz kann schädliche Wirkungen auf beinahe jedes Organsystem im Körper ausüben. Störungen des respiratorischen, kardiovaskulären und neuroendokrinen Systems sind unmittelbar erkennbar. Nicht sofort erkennbar sind Veränderungen in der Genexpression von Neuropeptiden, Zytokinen, Wachstumsfaktoren, u.a. Diese können zu Störungen führen, die später einsetzen und länger andauern. Interaktionen zwischen dem Immun- und Nervensystem tragen gleichermaßen zur Entstehung wie auch zur Kontrolle des Entzündungsschmerzes bei. Ein Gewebstrauma triggert eine Kaskade an lokalen Vorgängen, die in einer erhöhten Sensibilität und Schmerzhaftigkeit resultieren. Etwa zur gleichen Zeit werden Mechanismen aktiviert, die dieser Entwicklung entgegenwirken. Sie führen durch zentrale wie auch lokale Wirkungen von endogenen Opioidpeptiden zu einer zunehmenden Inhibition des Entzündungsschmerzes. Der Übergang von akutem in chronischen Schmerz hängt möglicherweise einerseits von Störungen dieser intrinsischen Kontrollmechanismen, andererseits von dem rechtzeitigen Einsetzen wirkungsvoller Therapiemaßnahmen ab.
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Schäfer, M., Stein, C. Schmerz in der postoperativen Phase Medizinische und ökonomische Aspekte. Anaesthesist 46 (Suppl 2), S120–S123 (1997). https://doi.org/10.1007/PL00002472
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DOI: https://doi.org/10.1007/PL00002472