Seit der Geburt des geklonten Schafes Dolly scheint das reproduktive Klonen von Menschen (d.h. das Klonen von vollständigen menschlichen Individuen) zumindest im Prinzip möglich. Die technische Machbarkeit lässt die Frage unbeantwortet, ob die tatsächliche Herstellung eines Klons moralisch akzeptabel wäre. Im Rahmen einer Untersuchung verschiedener Argumente, die gegen das reproduktive Klonen vorgebracht werden – Argumente die behaupten, dass das Klonen aufgrund des moralischen Status des geklonten Individuums bzw. seines Klons moralisch verwerflich ist – wir die These verteidigen, dass diese Argumente nicht apodiktisch gelten (d.h. relativ zu allen Zwecken und Mitteln des Klonens von Menschen), sondern nur hypothetisch (d.h. relativ zu einigen Zwecken und Mitteln des Klonens von Menschen). Obwohl es zum gegenwärtigen Zeitpunk schwierig sein dürfte, ein plausibles Ziel des Klonens zu formulieren, das nicht zugleich eine moralisch verwerfliche Instrumentalisierung des Geklonten darstellen würde, könnte es dennoch sein, dass es in der Zukunft Zwecke und Mittel des Klonens geben wird, die das reproduktive Klonen rechtfertigen. Der Artikel schließt mit einer Kritik am apodiktischen Verbot des Klonens, wie es in den meisten internationalen Resolutionen sowie vielen nationalen Gesetzgebungen zu finden ist.