Article PDF
Avoid common mistakes on your manuscript.
Anmerkungen
So ist die subjektiv eingeschätzte Unentbehrlichkeit von Informationen über die Wirtschaft mit Abstand am geringsten, noch geringer als die Unentbehrlichkeit von Informationen über Technik und Wissenschaft sowie Kunst und Kultur. Vgl. Klaus Berg / Marie-Luise Kiefer (Hrsg.): Massenkommunikation III. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung 1964–1985. Frankfurt/Main 1987, S. 139.
Der Wirtschaftsteil wird häufig vor den übrigen Teilen der Zeitung produziert.
Es existiert eine Reihe von inhaltsanalytisch ausgerichteten Arbeiten. Vgl. Anne-Katrin Haß: Nachrichtenverarbeitung und Darstellung im Wirtschaftsteil regionaler Tageszeitungen mit Vollredaktion im Ruhrgebiet. Unveröffentlichte Diplomarbeit am Institut für Journalistik der Universität Dortmund. Dortmund 1981; Claus-Peter Müller: Die Wirtschaftsberichterstattung zur Zeit der Wende – untersucht am Beispiel der Dortmunder Tageszeitungen Ruhr-Nachrichten und Westfälische Rundschau. Unveröffentlichte Diplomarbeit am Institut für Journalistik der Universität Dortmund. Dortmund 1984; Wolfgang Posewang: Verbraucherinformation in der Tageszeitung. Eine Untersuchung zur wirtschaftspolitischen Berichterstattung in der regionalen Abonnentenzeitung. Dissertation, Bremen 1982; H. Sachs: Unternehmen im Spiegel der Presse. München 1980; Detlef Schröter: Die Qualität der Wirtschaftsberichterstattung. Unveröffentlichtes Manuskript des Instituts für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft) der Universität München. München 1986, und Klaus Sondergeld: Die Wirtschafts- und Sozialberichterstattung in den Fernsehnachrichten. Münster 1983. Daneben gibt es »klassische« Erklärungen des Wirtschaftsteils, insbesondere Hein Anhold: Wirtschaftsnachrichten – erklärt und entschlüsselt. Frankfurt/Main 1978; Jürgen Eick (Hrsg.): So nutzt man den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung. Frankfurt/Main 111987, und Burkhard Röper: Wirtschaftsnachrichten in der Weltpresse. München 21977. Schließlich gibt es kritische Anmerkungen zur Wirtschaftsberichterstattung, so insbesondere Hans Magnus Enzensberger: Blindekuh-Ökonomie, in: »Trans Atlantik«, Jg. 1982/Nr. 2, S. 11–14; Peter Glotz / Wolfgang R. Langenbucher: Der mißachtete Leser. Köln 1969, insbes. S. 65–81; Klaus-Peter Kisker: Public relations statt objektiver Berichterstattung. In: Eckart Spoo (Hrsg.): Die Tabus der bundesdeutschen Presse. München 21973; Wolfgang Schöhl: Wirtschaftsjournalismus. Über den Wolken. In: »Journalist«, Jg. 1989/Heft 4, S. 8–11, und Jürgen Tern: Wirtschaftsjournalismus und die Interessen der Industrie. In: Jürgen Tern: Der kritische Zeitungsleser. München 1973, S. 48–58. Hervorzuheben ist die 1987 erschienene Monographie von Wolfgang W. Schöhl: Wirtschaftsjournalismus. Nürnberg 1987, die sich relativ umfassend mit den Problemen der Wirtschaftsberichterstattung vor allem im Rundfunk befaßt.
Damit geht diese Definition noch über den von Schöhl so genannten »Wirtschaftsjournalismus im weiteren Sinne« hinaus. Vgl. Wolfgang W. Schöhl: Wirtschaftsjournalismus [1987], a. a. O., S. 13 f.
Speziell Probleme des Wirtschaftsjournalismus im Fernsehen behandelt Wolfgang W. Schöhl: Wirtschaftsjournalismus [1987], a.a.O., S. 124 ff.
vgl. die Sammelbände zu BDZV-Tagungen Vom Zeitungsverkauf zum Zeitungsmarketing. Düsseldorf 1986, und Zeitungen für den Markt von morgen. Düsseldorf 1987, und vor allem Rudolf Huber: Redaktionelles Marketing für den Lokalteil. München 1986. Dabei hat Huber (S. 276) deutlich gemacht, daß konsequente Marktorientierung nicht notwendigerweise zu reinem Unterhaltungsjournalismus führt. Überraschend marktähnlich klingen die Forderungen in der Journalistik der DDR. Vgl. Karl-Heinz Röhr: Journalistische Tätigkeit und die Qualität journalistischer Produkte. In: »Theorie und Praxis des wissenschaftlichen Journalismus«, 16. Jg. 1988/Heft 1, S. 1–7, insbesondere S. 1.
vgl. z. B. R. H. Coase: The Market for Goods and the Market for Ideas. In: »American Economic Review, Papers and Proceedings«, Vol. 64 (1976), S. 384–391, und Milton Friedmann: The Economics of Free Speech. In: »Ordo«, 30. Jg. 1979, S. 221–227.
Niklas Luhmann: Öffentliche Meinung. In: Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.): Politik und Kommunikation. München und Zürich 1979, S. 31.
ebenda, S. 55 f.
Jürgen Eick: a. a. O., S. 15.
vgl. Peter Glotz / Wolfgang R. Langenbucher: a. a. O., S. 80.
Ob das Teilsystem Wirtschaft die gesellschaftliche Entwicklung führt und ihm damit der funktionale Primat zufällt, kann hier offen bleiben. Vgl. Niklas Luhmann: Soziologische Aufklärung. Aufsätze zur Theorie sozialer Systeme. Köln und Opladen 41974, S. 255 ff.
In diesem Sinn spricht Lindblom von der privilegierten Position der Wirtschaft. Vgl. Charles E. Lindblom: Jenseits von Markt und Staat. Stuttgart 1980, S. 278.
Jürgen Tern: a. a. O., S. 48.
Die Fremdbestimmtheit journalistischer Arbeit in privatkapitalistischen Medienbetrieben könnte ja nur die Tendenz des Gesamtproduktes erklären, nicht aber speziell des Wirtschaftsteils.
Dies wird sehr deutlich von Luhmann herausgestellt; vgl. Niklas Luhmann: Soziologische Aufklärung, a. a. O., S. 213 ff.
ebenda, S. 210
vgl. Wolfgang Schöhl: Wirtschaftsjournalismus. Über den Wolken, a. a. O., S. 15.
Damit entspricht die Wissenschaftsberichterstattung im Bereich der Wirtschaft der Berichterstattung über Geistes- und Sozialwissenschaften generell. Auch hier wird selten über neuere Forschungsergebnisse berichtet, aktuelle und politisch kontroverse Themen überwiegen. Vgl. Stephan Ruß-Mohl: Journalistik-Wissenschaft und Wissenschafts-Journalistik. In: »Publizistik«, 30. Jg. 1985/Heft 2–3, S. 269. Zum Wissenschaftsjournalismus generell vgl. Robert-Bosch-Stiftung (Hrsg.): Wissenschaftsjournalismus und Journalistenausbildung. Eine Bestandsaufnahme. Tagungsbericht zum 1. Colloquium Wissenschaftsjournalismus vom 10./11. Dezember 1982 in Stuttgart-Hohenheim. Stuttgart 1983, Teil IV, und zum Verhältnis von Wirtschaftsberichterstattung zur Wirtschaftswissenschaft vgl. speziell: Economists consider economic reporters and vice versa: A discussion. In: »The American Economic Review, Papers and Proceedings«, Vol. 62 (1972), S. 373–390.
vgl. Wolfgang Schöhl: Wirtschaftsjournalismus [1987], a. a. O., S. 51.
So ein Ergebnis einer Analyse amerikanischer Fernsehnachrichten; vgl. Klaus B. Jensen: News as Ideology: Economic Statistics and Political Ritual in Television Network News. In: »Journal of Communication«, Winter 1987, S. 8–26, insbes. S. 19.
So hat man in der Unternehmensberichterstattung eine große Einheitlichkeit der Themenstruktur und eine Konzentration auf wenige Themen festgestellt; vgl. Detlef Schröter: a. a. O.
Jürgen Tern: a. a. O., S. 52.
Dies ist der Grundgedanke der Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten im Studiengang Journalistik der Universität Dortmund.
Gerd G. Kopper: Wirtschaftsberichterstattung. In: Problemhintergrund und Grundstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland. Dortmund 1982, S. 6.
Hans Magnus Enzensberger: a. a. O.
So die Feststellung von Egle für die Schweiz. Vgl. Franz Egle: Wirtschaftsjournalismus. In: Florian H. Fleck / Ulrich Saxer / Matthias F. Steinmann (Hrsg.): Massenmedien und Kommunikationswissenschaft in der Schweiz. Zürich 1987, S. 65–77, insbes. S. 70 ff. Ausnahmen beginnen in der Bundesrepublik Deutschland zahlreicher zu werden, vgl. z. B. die rezipientenorientierte Berichterstattung der »Westfälischen Rundschau« oder der »NRZ. Neue Ruhr-/Rhein-Zeitung«.
vgl. z.B. die Kritik von Paul D. Scanion: Economic Reporting in the Media: Journalistic expertise as a substitute for expert knowledge. In: »Antitrust Law and Economic Review«, Vol. 6 (1972)/Nr. 1, S. 33–46, insbes. S. 37 f.
vgl. z.B. Helmut Uebbing / Klaus Wiborg: Über den Umgang mit Wirtschaftsjournalisten. Frankfurt/Main 1989, S. 7, und Jürgen Eick: a. a. O., S. 356 f.
Detlef Schröter: a. a. O., S. 100 f.
Zum Recherchefeld Wissenschaft vgl. Otfried Jarren (Hrsg.): Journalistische Recherche und Wissenschaft. Workshop »Themen – Fakten – Experten« 1./2. 12. 1987 Berlin. Pre-Print 2, Berlin 1988.
Damit liegt Wirtschaftsberichterstattung als Wissenschaftsberichterstattung überwiegend in Feld D der Klassifikation von Stephan Ruß-Mohl: a. a. O., S. 270.
So glaubte Keynes, die Welt werde im wesentlichen durch die Gedanken der Ökonomen und Staatsphilosophen beherrscht. Vgl. John Maynard Keynes: Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. Berlin 31966, S. 323.
Ein Indikator ist die geringe Resonanz, die die Tagungen der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – Verein für Sozialpolitik in den Massenmedien finden.
z. B. Winfried Schulz: Die Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien. Freiburg/Brsg. und München 1976, und Andreas Emmerich: Nachrichtenfaktoren, die Bausteine der Sensationen. Saarbrücken 1984.
Auf eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen der tatsächlichen und der vermeintlichen Verwendung von Nachrichtenfaktoren verweist Andreas Emmerich: a. a. O., S. 95 ff.
z. B. Heinz Pürer (Hrsg.): Praktischer Journalismus in Zeitung, Radio und Fernsehen. Salzburg 1984, S. 51.
vgl. Wolfgang W. Schöhl: Wirtschaftsjournalismus [1987], a. a. O., S. 57 f.
Zum Politik-Ressort vgl. z. B. Siegfried Weischenberg: Die Glaubwürdigkeitslücke des Fernsehjournalismus. In: »Media Perspektiven«, Jg. 1987/Heft 11, S. 711–717.
Wolfgang W. Schöhl: Wirtschaftsjournalismus [1987], a. a. O., S. 74, betont die Bedeutung der persönlichen Betroffenheit.
Anne-Katrin Haß: a. a. O., S. 131 ff., Wolfgang W. Schöhl: Wirtschaftsjournalismus [1987], a. a. O., S. 46 ff.
»Kieler Nachrichten«, 11. und 12. Mai 1983.
So die – allerdings umgekehrte – Kritik von Wolf Schneider: Deutsch für Profis. Hamburg 1984, S. 170.
ebenda, S. 169 f.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Heinrich, J. Wirtschaftsjournalismus. Publizistik 34, 284–296 (1989). https://doi.org/10.1007/BF03654149
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF03654149