Skip to main content
Log in

Ethos, Konvention und Individualisierung Probleme des galanten Romans in Chr. F. Hunolds Europäischen Höfen und im Satyrischen Roman

  • Published:
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Anhand einer Analyse der Europaeischen Höfe und des Satyrischen Romans und mit Bezug auf die galante Theorie untersucht die Studie Hunolds Konzeption des galanten Verhaltens im Spannungsfeld von höfischer und bürgerlicher Kultur.

Abstract

With an interpretation of the novels Der Europaeischen Höfe Liebes- und Heldenge-schichte and Satyrischer Roman and with respect to the gallant theory the study examines Hunold’s conception of “gallantry” in relationship to court- and bourgois culture.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literature

  1. Christian Friedrich Hunold (Menantes), Der Europaeischen Höfe I Liebes- und Helden-Geschichte, 2. Abtheilungen (1705), Faksim. Nachdruck, hrsg. und eingeleitet Hans Wagener in 2 Bdn., Nachdrucke deutscher Literatur des 17. Jahrhunderts (1978).

    Google Scholar 

  2. Dieser Zusammenhang besteht in der Titelgestaltung, die die auch für den höfischen Romantitel konstitutiven Elemente des Heroischen und der Liebe, wenn auch mit der bezeichnenden Vertauschung der Stellung beinhaltet; er besteht weiter in der öffentlich politischen Sphäre des Romans als dem Handlungsraum der Europaeischen Höfe und in der auch für den höfischen Roman konstitutiven Spannung von Geschichte und Fiktion. Der Zusammenhang besteht auch in der Erzähltechnik, für die im höfischen Roman das “Heliodor-Schema” (S. dazu Anm. 5) kanonisch ist mit dem “medias-in-res”-Beginn, mit dem Strukturelement der nachgeholten Vorgeschichte, mit der dynamischen Durchführung der Handlung, die sich in die Momente der Begegnung, der schicksalhaften Trennung und der endlichen glücklichen Vereinigung der Liebenden gliedern läßt. Für einen bewußten Rückgriff auf die traditionelle Form des höfischen Romans mitsamt ihrem Ethos spricht, daß Hunold an anderer Stelle explizit auf die für den höfischen Roman exemplarischen Werke der Octavia Anton Ulrichs von Braunschweig und des Arminius Daniel Caspars von Lohenstein als literarische Vorbilder hinweist. S. Hunold (Menantes), Menantes Academische Heben-Stunden allerhand neuer Gedichte I Nebst Einer Anleitung zur vernünftigen Poesie (1713), S. 64f. (s. zur Wertschätzung des höfisch-historischen Romans von Autoren des galanten Romans auch: Herbert Singer, Der deutsche Roman zwischen Barock und Rokoko, Literatur und Leben, N.F. 6 [1963], S. 31 und S. 88. Daß der höfische Roman auch eine Bedeutung für die Lesekultur des späteren 18. Jahrhunderts hat, das zeigt sich ebenso am aufwendigen Neudruck des Arminius 1731 wie an Jung-Stillings Lektüre des Herkules von Bucholtz und der Asiatischen Banise von Ziegler.) - S. zum höfischen Roman allgemein: Leo Cholevius, Die bedeutensten deutschen Romane des 17. Jahrhunderts: Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur (1866; Reprograph. Neudruck 1965)

    Google Scholar 

  3. Günter Müller, Barockromane und Barockroman, Literaturwis-senschaftliches Jahrbuch der Görresgesellschaft, 4 (1929)

  4. Volker Meid, Der deutsche Barockroman, Sammlung Metzler, Bd. 128 (1974)

  5. Volker Meid, “Der höfische Roman des Barock,” Handbuch des deutschen Romans, hrsg. Helmut Koopmann (1983); Gerhard Spellerberg, “Höfischer Roman,” Deutsche Literatur: Eine Sozialgeschichte, hrsg. Horst Albert Glaser, Bd. III, Zwischen Gegenreformation und Frühaufklärung: Späthumanis-mus, Barock, hrsg. Harald Steinhagen (1985).

    Google Scholar 

  6. S. zur Poetik des höfischen Romans: Wil-helm Voßkamp, Romantheorie in Deutschland: Von Martin Opitz bis Friedrich von Blanckenburg, Germanistische Abhandlungen, Bd. 40 (1973), S. 1–28 und S. 53–94; Theorie und Technik des Romans im 17. und 18. Jahrhundert, Bd. I, Barock und Aufklä-rung, hrsg. Dieter Kimpel und Conrad Wiedemann, Deutsche Texte, 16 (1970); Roman-theorie: Dokumentation ihrer Geschichte in Deutschland 1620–1880, hrsg. Eberhard Lämmert u.a., NWB, Bd. 41, Literaturwissenschaft (1971).

    Google Scholar 

  7. S. zum “Helidor-Schema” die Analyse der beispielhaften Aithiopika des Heliodor und zur Geschichte der Heliodorrezeption: Hans Geulen, Erzählkunst der frühen Neuzeit: Zur Geschichte epischer Darstellungsweisen und Formen im Roman der Renaissance und des Barock (1975), S. 35ff.

    Google Scholar 

  8. S. zum “Sinnreichen” als einer Kategorie barocker Poetologie: Conrad Wiedemann, Deutsche Literatur in Humanismus und Barock, Athenaion Essays, Studienausgaben zum neuen Handbuch der Literaturwissenschaft (1973), S. 53

    Google Scholar 

  9. Werner Welzig, “Einige Aspekte barocker Romanregister,” Stadt - Schule - Universität - Buchwesen und die deutsche Literatur im 17. Jahrhundert: Vorlagen und Diskussionen eines Barock-Symposions der DFG 1974 in Wolfenbüttel, hrsg. Albrecht Schöne (1976), S. 562ff., hier S. 568f. - Vgl. gegen die substantielle Sinnhaftigkeit des “Sinnreichen” die Bedeutung dieses Begriffs bei Hunold; hier meint er nichts anderes als “phantasie voll.”

    Google Scholar 

  10. S. Menantes (Hunold), Die Verliebte und Galante Welt (1707), S. 4.

    Google Scholar 

  11. S. auch Wiedemann, “Barockdichtung in Deutschland,” S. 42; Alberto Martino, “Barockpoesie, Publikum und Verbürgerlichung der literarischen Intelligenz,” IASL, 1 (1976), 107–145, hier 122f., 131.

    Article  Google Scholar 

  12. S. dazu Erich Trunz, “Der deutsche Späthumanismus um 1600 als Standeskultur,” zuerst in Zeitschrift für Geschichte der Erziehung und des Unterrichts, 21 (1931), S. 17–53, abgedruckt in: Deutsche Barockforschung: Dokumentation einer Epoche, hrsg. Richard Alewyn, NWB, Bd. 7, Literaturwissenschaft (1965), S. 147–181

    Google Scholar 

  13. Wilfried Barner, Barockrhetorik: Untersuchungen zu ihren geschichtlichen Grundlagen (1970); Martino, “Barockpoesie”; vgl. zur Gelehrtenrepublik

    Google Scholar 

  14. Wilhelm Kühlmann, Gelehrtenrepublik und Fürstenstaat: Entwicklung und Kritik des deutschen Späthumanismus in der Literatur des Barockzeitalters, Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 3 (1982).

  15. S. zu Hunold Biographie: (Benjamin Wedel), Geheime Nachrichten und Briefe von Herrn Menantes Leben und Schrifften (1731; reprograph. Nachdruck 1977).

    Google Scholar 

  16. - Wedels Schrift ist die Hauptquelle für alle biographischen Skizzen, die sich mit Hunold auseinandersetzen; zu erwähnen ist hier vor allem: Wilhelm Voßkamp, “Christian Friedrich Hunold (Menantes),” Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts: Ihr Leben und Werk, hrsg. Harald Steinhagen und Benno von Wiese (1984), S. 852–870, hier S. 853ff.

    Google Scholar 

  17. Vgl. zum Romanschaffen Bohses: Singer, Der deutsche Roman, S. 174ff.; Herbert Singer, Der galante Roman, Sammlung Metzler, Bd. 10 (1966), S. 34f.; Hans Geulen, “Der galante Roman,” Handbuch des deutschen Romans, S. 117–131, hier S. 123ff.

  18. Elizabeth Brewer, The Novel of entertainment during the gallant era: A study of the novels of August Bohse, Arbeiten zur mittleren deutschen Literatur und Sprache, Bd. 13 (1983).

  19. S. dazu Arnold Hirsch, Bürgertum und Barock im deutschen Roman: Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des bürgerlichen Weltbildes, 2. Aufl., besorgt Herbert Singer, Literatur und Leben, N.F., Bd. 1 (1957).

  20. So bei Singer, Der deutsche Roman, S. 51 ff.; Singer, Der galante Roman, S. 44f., S. 46ff.; Marianne Spiegel, Der Roman und sein Publikum im frühen 18. Jahrhundert, 1700–1767, Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Bd. 41 (1967), S. 170.

    Google Scholar 

  21. Vgl. hier den Zusammenhang sowohl der galanten als auch der höfischen Verhal-tensmuster mit der politischen Theorie. - Von diesem pragmatischen Impuls her eignet dem höfischen Verhalten eine offene Spannung zur moralischen Tugend, ja geradezu ein Immoralismus, der sich an den öffentlichen Zwecken der Macht- und Ordnungserhaltung bestimmt; seine konsequenteste Formulierung findet dieser Immoralismus im Begriff der “Staatsraison.” Allgemein verweist der pragmatische Impuls des höfischen Ethos der “Beständigkeit” auf Konstitutionsprobleme der neuen absolutistischen Staatsverfassung, im besonderen auf die Begründung, d.h. sowohl die ideologische Legitimation wie die charaktereologische Grundlegung, der unbedingten Gewalt des Souveräns (s. zu dieser praktischen Auffassung der “Beständigkeit,” die auch überhaupt erst die Rezeption des Stoizismus im höfischen Zusammenhang erklärt, die Untersuchungen Gerhard Oestreichs zu Lipsius, hier vor allem: Gerhard Oestreich, “Der römische Stoizismus und die orani-sche Heersreform,” Geist und Gestalt des frühmodernen Staates: Ausgewählte Aufsätze [1969], S. 11–34; vgl. ebenda auch: “Strukturprobleme des europäischen Absolutismus,” S. 179—197; vgl. auch: Oestreich, “Policey und Prudentia civilis in der barocken Gesell-schaft von Stadt und Staat,” Stadt - Schule - Universität, S. 10–21). - Es ist aber nun ein Unterschied zwischen dem höfischen und dem galanten Verhalten erkennbar, der zeigt, daß das spezifisch galante Verhalten nicht dem arkanen Bereich der souveränen Macht und auch nicht wesentlich dem weiteren Bereich des höfischen Macht- und Interessenkal-küls, der eigentlichen Sphäre des politischen Verhaltens, angehört. Gegenüber dem höfi-schen Verhalten - das mit Balthasar Gracians Handorakel und Kunst der Weltklugheit seine strenge Formulierung findet - geht das galante nicht auf den Erwerb und die Sicherung von Macht aus, sondern bescheidet sich im eingeschränkten Bereich eines individuelleren “Glücks”

    Google Scholar 

  22. vgl. Ulrich Wendland, Die Theoretiker und Theorien der soge-nannten galanten Stilepoche und die deutsche Sprache: Ein Beitrag zur Erkenntnis der Sprachreformbestrebungen vor Gottsched, Form und Geist, Bd. 17 [1930], S. 13). Dieser eingeschränkte Bereich erlaubt wegen der weniger drängenden politischen Sach- und Handlungszwänge dann ein Persönlichkeitsideal, das sich durch eine engere, harmonische Beziehung zur moralischen Tugend auszeichnet

    Google Scholar 

  23. vgl. dazu: Helmut Anton, Gesellschafts-ideal und Gesellschaftsmoral im ausgehenden 17. Jahrhundert: Studien zur französischen Moralliteratur im Anschluß an J.-P. Morveau de Bellegarde, Sprache und Kultur der Germanischen und Romanischen Völker, Reihe C, Bd. XII [1935], S. 43, S. 51 ff.)

    Google Scholar 

  24. Vgl. dazu Herbert Singers Ortung des Publikums im “Kreise reichgewordener Kauf-leute (Singer, Der galante Roman, S. 62; so auch Geulen, Erzählkunst, S. 183, und Wilhelm Voßkamp, “Adelsprojektionen im galanten Roman bei Chr. Friedrich Hunold,” Legitimationskrisen des deutschen Adels, hrsg. Peter-Uwe Hohendahl und Peter Michael Lützeler [1979], S. 83–101, hier S. 85). - Betrachtet man einmal die galanten Romane unter der Perspektive “bürgerliche Literatur” resp. unter dem Aspekt der Ent-wicklung der institutionellen Autonomie der Kunst, so läßt sich feststellen, daß man mit ihnen und den ihnen in der Publikumsgunst folgenden Robinsonaden gleichsam die nega-tive Folie greift für die Entstehung und die Entwicklung der bürgerlichen Kunst und daß man insgesamt mit der Unterhaltungsliteratur den verpönten Beginn einer institutionellen Ungebundenheit der Kunst vor Augen hat. Von hier aus stellt sich die Inauguration der bürgerlichen Kunst mit der Critischen Dichtkunst Gottscheds - die aus der bürgerlich moralischen Kritik am Roman in den Moralischen Wochenschriften mit hervorgeht und deren Kennzeichen die Rationalisierung der poetischen Einbildungskraft und die Unter-werfung der Kunst unter die Moral sind - dar als eine erste, moralisch inspirierte Wen-dung gegen die faktisch ungebundene, in ihrer ästhetischen Dimension noch ganz uner-schlossene autonome Kunst. Die Konstitution der bürgerlichen Kunst läßt sich als ein entschlossener Funktionalisierungsversuch interpretieren, der eine Institution, die - zum Teil wenigstens - nicht mehr eingebunden ist in den Zusammenhang höfisch-ständischer Repräsentation, sondern die bloß noch Warencharakter hat, für neue Zwecke in Dienst nehmen will.

    Google Scholar 

  25. Vgl. dazu Egon Cohn, Gesellschaftsideale und Gesellschaftsroman des 17. Jahrhunderts: Studien zur deutschen Bildungsgeschichte (1921), S. 106, S. 120.

    Google Scholar 

  26. Vgl. zum Begriff der “Diskursordnung”: Michel Foucault, Die Ordnung des Diskurses: Inauguralvorlesung am Collège de France - 2. Dezember 1970, Ullstein Materialien, Anthropologie (1977), S. 7 ff.

    Google Scholar 

  27. S. zur Bedeutung des “decorum” die allgemeinen Untersuchungen zur barocken Rhetorik und Poetik: Joachim Dyck, Tichtkunst: Deutsche Barockpoetik und Rhetorische Tradition, Ars poetica, Bd. 1 (1966); Barner, Barockrhetorik; Lutz Fischer, Gebundene Rede: Dichtung und Rhetorik in der literarischen Theorie des Barock in Deutschland, Studien zur deutschen Literatur, Bd. 10 (1968).

  28. Vgl. Volker Sinemus, “Stilordnung, Kleiderordnung und Gesellschaftsordnung im 17. Jahrhundert,” in: Stadt-Schule-Universität, S. 22ff.; Wiedemann, “Barockdichtung in Deutschland,” S. 55; Steinhagen, “Dichtung, Poetik und Geschichte,” S. 30; Kühlmann, Gelehrtenrepublik und Fürstenstaat, S. 79; Volker Sinemus, Poetik und Rhetorik im früh-modernen deutschen Staat: Sozialgeschichtliche Bedingungen des Normenwandels im 17. Jahrhundert, Palaestra, Bd. 269 (1978), S. 56; - s. zum Begriff der “Sozialdisziplinierung”: Oestreich, “Strukturprobleme des europäischen Absolutismus,” S. 188.

    Google Scholar 

  29. S. dazu die Untersuchungen von Norbert Elias: Elias, Die höfische Gesellschaft: Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, mit einer Einleitung: “Soziologie und Geschichtswissenschaft” (zuerst 1969; 1983); Rudolf zur Lippe, Naturbeherrschung am Menschen 11: Geometrisierung des Menschen und Repräsentation des Privaten im französischen Absolutismus, 2. Aufl. (zuerst 1974; 1981).

  30. Vgl. zur Verhaltensform der “Verschlossenheit”: Harald Steinhagen, Wirklichkeit und Handeln im barocken Drama: Historisch-ästhetische Studien zum Trauerspiel des Andreas Gryphius, Studien zur deutschen Literatur, Bd. 51 (1977), S. 57ff.

  31. S. dazu: Gerhard Wilhelm Stern, Die Liebe im deutschen Roman des 17. Jahrhunderts, Germanische Studien, Heft 120 (1932), S. 123f.

  32. Vgl. Wiedemann, “Barockdichtung in Deutschland,” S. 52; Dyck, Tichtkunst, S. 72; vgl. dazu auch die exklusive Formulierung des Zusammenhangs von Erkenntnis und poetischer Sprache bei Philipp von Zesen: S. Ferdinand van Ingen, “Philipp von Zesens ‘Addatisene Rosemund’: Kunst und Leben,” Philipp von Zesen 1619–1969: Beiträge zu seinem Leben und Werk, hrsg. Ferdinand von Ingen, Beiträge zur Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts, Bd. 1 (1972), S. 47–122, hier S. 65f.

    Google Scholar 

  33. S. dazu gleich die Eingangsszene der Europaeischen Höfe, die das komplizierte Verhältnis von Adina, Reinald und Silibert exponiert (Hunold, Europaeische Höfe, I. Abtheilung, S. 99ff.) — An dieser Stelle sei auf die Parallelität des galanten Erzählstils Hunolds mit dem neuen Watteauschen Erzählstil hingewiesen, der nach Jutta Held gleichfalls mit der gesellschaftlichen Kultur des Galanten zusammenhängt (Jutta Held, Antoine Watteau, Einschiffung nach Kythera: Versöhnung von Leidenschaft und Vernunft [1985], S. 50ff.)

    Google Scholar 

  34. S. Antonie Ciaire Jungkunz, Menschendarstellung im deutschen höfischen Roman des Barock, Germanische Studien, Heft 190 (1937), S. 148, S. 151; Jungkunz stellt die Abhängigkeit dieser “kanonischen Affektäußerungen” von den Erkenntnissen der antiken Medizin heraus (vgl. ebenda, S. 163). Ähnlich wie Jungkunz konstatiert auch Niklas Luhmann die Unvereinbarkeit der humoralpathologischen Charaktereologie mit einer individuellen Charakterzeichnung (Luhmann, Liebe als Passion: Zur Codierung von Intimität, 4. Aufl. [1984], S. 125).

    Google Scholar 

  35. Benjamin Neukirch, “Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen, Leipzig, verlegts Thomas Fritsch (1721),” in Auszügen abgedruckt in Der galante Stil, hrsg. Conrad Wiedemann, Deutsche Texte, 11 (1969), S. 30–42, hier S. 34.

    Google Scholar 

  36. S. dazu Benjamin Neukirch, “Anweisung zu Teutschen Briefen,” S. 31. - Auch dieser Aspekt des “Unernstes” des Galanten verweist auf seine Ursprünge in der französischen Salonkultur (s. Erich Auerbach, Das französische Publikum des 17. Jahrhunderts, Mün-chener Romanistische Arbeiten, Heft 3 [1933], S. 33).

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Fischer, B. Ethos, Konvention und Individualisierung Probleme des galanten Romans in Chr. F. Hunolds Europäischen Höfen und im Satyrischen Roman. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 63, 64–97 (1989). https://doi.org/10.1007/BF03396328

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF03396328

Navigation