Zusammenfassung
Die Abhandlung, ein Beitrag zur Geschichte der wissenschaftlichen Methoden, untersucht Johann Gottfried Herders Verwendung der Analogie als Instrument für die Entdeckung neuer Gebiete der Erkenntnis in den Bereichen seiner Naturphilosophie, der Geschichtsphilosophie und Literaturkritik. Abschließend wird Herders Verhältnis zum überlieferten Gedanken einer ars inveniendi bestimmt.
Abstract
The essay, which is a contribution to the history of scientific methods, analyses Johann Gottfried Herder’s use of analogy as a means of finding out new fields of cognition concerning his philosophy of nature, the philosophy of history and his literary criticism. Finally, Herder’s attitude towards the traditional idea of the ars inveniendi is defined.
Literatur
H.B. Nisbet, Herder and the Philosophy and History of Science, Modern Humanities Research Association. Dissertation Series, Vol. 3 (1970), S. 32 ff. Nisbet sieht bereits richtig die Vorläufer-Funktion der Analogie bei Herder: S. 34. Vgl. auch Beate Monika Dreike, Herders Naturauffassung in ihrer Beeinflussung durch Leibniz’ Philosophie, Studia Leibnitiana Supplementa 10 (1973), S. 70f., und Ernesto Grassi, Die Macht der Phantasie: Zur Geschichte des abendländischen Denkens (1979), S. 180ff.
Zur Frage der Herkunft einer im 18. Jahrhundert weit verbreiteten Analogie vgl. Rolf Christian Zimmermann, “Goethes Polaritätsdenken im geistigen Kontext des 18. Jahrhunderts,” Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft, 18 (1974), 304–347.
Hans Baron, “The Querelle of the Ancients and the Moderns as a Problem for Renaissance Scholarship,” Journal of the History of Ideas, 20 (1959), 8. Vgl. auch die für Herder nächste Quelle dieser Gedanken: Edward Young, in der deutschen Übersetzung der Gedanken über die Original-Werke, Leipzig (1760), S. 23 f, 57.
Vgl. Thomas Huber, Studien zur Theorie des Übersetzens im Zeitalter der deutschen Aufklärung 1730–1770, Deutsche Studien 7 (1968), S. 69–80.
Vgl. Hans Dietrich Irmscher, “Aus Herders Nachlaß,” Euphorion, 14 (1960), 284–294.
Vgl. Herders Rezension von Hamanns Aesthetica in nuce: Dithyrambische Rhapsodie über die rhapsodie kabbalistischer Prose, mitgeteilt von Artur Warda, “Ein Aufsatz Herders aus dem Jahre 1764,” Euphorion, 8. Erg. Heft (1908), 75–82.
Vgl. Abraham Gotthelf Kaestner, Über den Gebrauch des Witzes in ernsthaften Wissenschaften: Einige Vorlesungen. In der Königlichen deutschen Gesellschaft zu Göttingen gehalten von A.G. Kestnern, Altenburg (1768), S. 25–36.
Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung, Bd. I, Leipzig (1777), S. XXIIf. Tetens hebt ausdrücklich die Bedeutung der Analogie für diese noch zu entwickelnde Wissenschaft hervor. — Hermann Samuel Reimarus, Abhandlungen von den vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion. Fünfte Auflage, durchgesehen, und mit einigen Anmerkungen begleitet von Johann Albrecht Hinrich Reimarus, Hamburg (1781), hält das argumentum analogiae für unverzichtbar, wenn es darum geht, unbekannte Wahrheiten zu entdecken (§ 18, S. 286). Vgl. auch seine Vernunftlehre, als eine Anweisung zum richtigen Gebrauche der Vernunft in dem Erkenntniß der Wahrheit, aus zween ganz natürlichen Regeln der Einstimmung und des Widerspruchs. Fünfte zu Vorlesungen eingerichtete Auflage, Hamburg und Kiel (1790), §§259, 267, 268, S. 310 ff. — Johann Heinrich Lambert, “Logische und philosophische Abhandlungen” (1782) in Philosophische Schriften, hrsg. Hans Werner Arndt, Bd. VI (1967), S. 367 ff.
Vgl. The Works of Francis Bacon, ed. James Spedding, Robert Leslie Ellis, Donald Denon Heath, Vol. I (1857), S. 623f. H. B. Nisbet, “Herder and Fr. Bacon,” MLR, 62 (1967), 267–283.
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Werner Keller zum 50. Geburtstag
Erweiterte Fassung eines Vortrags an der Universität Saarbrücken im Februar 1979.
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Irmscher, H.D. Beobachtungen zur Funktion der Analogie im Denken Herders. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 55, 64–97 (1981). https://doi.org/10.1007/BF03376383
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