Zusammenfassung
Der Essay verfolgt die narratologischen und epistemologischen Implikationen von Hofmannsthals Bearbeitung der Bassompierre-Geschichte aus Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten im Hinblick auf seinen Prätext und Diltheys „organische“ Konjunktion von „Erlebnis“ und „Dichtung“.
Abstract
The essay traces the narratological and epistemological implications of Hofmannsthal’s “transcription” of the “Bassompierre story” from Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten with regard to his pre-text and Diltheys “organic” conjunction of “Erlebnis” and “Dichtung”.
Literature
Erstdruck in Die Zeit (Wien) 24.11. u. 1.12.1900. Im folgenden mit Seitenangaben im Text zitiert nach: Hugo von Hofmannsthal, Sämtliche Werke, Erzählungen 1, hrsg. Ellen Ritter, Frankfurt a.M. 1975, XXVIII, 51–60.
Wilhelm Dilthey, Das Erlebnis und die Dichtung. Lessing, Goethe, Hölderlin, Novalis [1905], Göttingen, 12. Aufl. [o.J.], 113, vgl. 125: „Der Ausgangspunkt des poetischen Schaffens ist immer die Lebenserfahrung, als persönliches Erlebnis”. Der Aufsatz über Goethe mit dem programmatischen Abschnitt „Erlebnis und Dichtung” datiert von 1877.
Johann Wolfgang von Goethe, Sämtliche Werke, Tagebücher und Gespräche, I. Abt., hrsg. Wilhelm Voßkamp, Herbert Jaumann unter Mitwirkung von A. Voßkamp, Frankfurt a.M. 1992, IX, 1032–1035 (im folgenden zitiert mit Sigle G und Seitenzahl). Der Text des französischen Originals ist im Anhang dieser Ausgabe (1516–1519) leicht zugänglich.
Henry H.H. Remak, Novellistische Struktur: Der Marschall von Bassompierre und die schöne Krämerin, Bern, Frankfurt a.M. 1982, 7 u. pass, betrachtet die Geschichte als exemplarische Novelle.
Niklas Luhmann, „Zeichen als Form”, in: Dirk Baecker (Hrsg.), Probleme der Form, Frankfurt a.M. 1993, 45–69, hier: 49; im Anschluß an George Spencer Brown, Laws of Form, London 1969.
Vgl. auch Niklas Luhmann u.a., Unbeobachtbare Welt. Über Kunst und Architektur, Bielefeld 1991.
Rolf Tarot, Hugo von Hofmannsthal. Daseinsform und dichterische Struktur, Tübingen 1970, 308.
Antonin Artaud, zit. bei Jacques Derrida, „Das Theater der Grausamkeit und die Geschlossenheit der Repräsentation“, in: Die Schrift und die Differenz, Frankfurt a.M. 1972, 351–379, hier: 374, Anm.59.
Vgl. Walter Muri, Symbolon: Wort- und sachgeschichtliche Studie, Bern 1931. Zu Symbol als „Selbstbezeichnung des Zeichens” vgl. Luhmann (Anm. 8), 67.
Vgl. Clement Rosset, Das Reale. Traktat über die Idiotie, Frankfurt a.M. 1988.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Helmstetter, R. Erlebnis und Dichtung Beobachtung der Form in Hofmannsthals Erlebnis des Marschalls von Bassompierre. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 76, 250–260 (2002). https://doi.org/10.1007/BF03375829
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF03375829