Nahrungsmittelanaphylaxie: Daten aus dem Anaphylaxie-Register

Zusammenfassung

Hintergrund

Im Anaphylaxie-Register werden ana-phylaktische Reaktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfasst. Derzeit sind 75 allergologische Fachkliniken und Schwerpunktpraxen an das Register angebunden. Die anaphylaktischen Reaktionen werden über einen passwortgeschützten Onlinefragebogen gemeldet. Es werden ausschließlich schwere Reaktionen mit pulmonalen und/oder kardiovaskulären Symptomen ausgewertet.

Methoden

In der vorliegenden Arbeit wurden 271 gemeldete Reaktionen, ausgelöst durch Nahrungsmittel, untersucht.

Ergebnisse

Bei Kindern und Jugendlichen wurde die Erdnuss als häufigster Auslöser anaphylaktischer Reaktionen angegeben. Bei Erwachsenen war das Auslöserspektrum komplex und durch verschiedenste Nahrungsmittelallergene, auch in Kombination vorkommend, sowie das Auftreten von Kofaktoren gekennzeichnet. Die häufigsten angegebenen Kofaktoren waren bei Erwachsenen Medikamente sowie bei Kindern und Jugendlichen körperliche Anstrengung. Als häufigster Auslöser wiederholter anaphy-laktischer Reaktionen wurde bei Kindern die Erdnuss angegeben, während bei Erwachsenen wiederholte Reaktionen dann häufig auftraten, wenn das spezifische Nahrungsmittel nicht identifiziert wurde.

Schlussfolgerung

Demzufolge muss die Analyse ungeklärter Anaphylaxien bei Erwachsenen beispielsweise durch die stärkere Berücksichtigung von Kofaktoren intensiviert werden. Zudem kann durch eine ernährungstherapeutische Betreuung mit Aufklärung zu potenziellen Risiken beim Verzehr von Nahrungsmitteln sowie die Schulung zur korrekten Verwendung der Notfallmedikamente das Risiko wiederholter schwerer Reaktionen verringert werden.

Summary

Background

In the anaphylaxis register, data of anaphylactic reactions in Germany, Austria and Switzerland are collected. 75 allergy centers are integrated into the register, information is delivered by a password-controlled internet-based questionnaire. Only severe reactions with pulmonary and/or cardiovascular symptoms are registered.

Methods

Here, the authors report on 271 food-induced anaphylactic reactions.

Results

In children and adolescents, the most common triggers of anaphylaxis registered were peanuts. In adults, a wide range of different food allergens, but also combinations of food allergens and the role of augmentation factors were accused. The most common augmentation factors in adults were drugs, and in children and adolescents exercise. The most frequently registered causes of recurrent reactions in children were peanuts. Among adults, mainly patients with unknown food triggers suffered from recurrent reactions.

Conclusion

Therefore, the analysis of anaphylactic reactions with unknown triggers needs a thorough allergological work up, e. g., including a detailed analysis regarding possible augmentation factors. Furthermore, nutritional education including the demonstration of putative risks during food consumption as well as training in the use of the emergency kit may contribute to reducing the risk of recurrent reactions.