Zusammenfassung
Kopfschmerzen werden als chronisch definiert, wenn sie an mehr als 15 Tagen pro Monat über mehrere Monate auftreten. Sie stellen eine differenzialdiagnostische Herausforderung dar, da symptomatische Formen klinisch nur schwer von den primären Syndromen abzugrenzen sind. In der täglichen Praxis müssen die chronische Migräne, der chronische Kopfschmerz vom Spannungstyp, die Hemicrania continua sowie der neu aufgetretene tägliche Kopfschmerz bedacht werden. Epidemiologische Studien zeigen, dass primäre Formen mit einer Prävalenz von weniger als 1% meist selten sind. Eine wichtige Differenzialdiagnose stellt der medikamenteninduzierte Kopfschmerz dar. An apparativer Diagnostik nimmt die kranielle Magnetresonanztomographie neben der Liquorpunktion die wichtigste Rolle ein. Die Therapie der Dauerkopfschmerzen erfolgt differenziert, wobei die streng einseitige Hemicrania continua eine Sonderrolle einnimmt, da hier das obligate Ansprechen auf Indometacin diagnostisch wegweisend ist und zugleich auch die Therapie der Wahl darstellt. Die Gruppe der symptomatischen Kopfschmerzen ist heterogen, „red flags“ helfen die Notwendigkeit einer apparativen Diagnostik einzuschätzen.
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May, A. Diagnose und Therapie chronischer Kopfschmerzen. CME 7, 41–50 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03359641
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF03359641