Abstract
Die Mitralklappeninsuffizienz ist die zweithäufigste Herzklappenerkrankung nach der Aortenklappenstenose. Der therapeutische Goldstandard ist die chirurgische Mitralklappenrekonstruktion. Hohes Lebensalter und/oder schlechte linksventrikuläre Funktion sowie begleitende Komorbiditäten erhöhen die perioperative Mortalität beträchtlich. Inspiriert durch die minimalinvasive Herzchirurgie wurden Mitralklappenrekons-truktion und -anuloplastie für den perkutanen, katheterbasierten Einsatz unter Umgehung von Sternotomie und Herz-Lungen-Maschine adaptiert.
Zahlreiche interventionelle Verfahren zur Mitralklappenrekonstruktion werden gegenwärtig in experimentellen, präklinischen und klinischen Studien untersucht. Das MitraClip®-System, angelehnt an die chirurgische Alfieri-Prozedur, bewirkt eine Verkleinerung der effektiven Mitralklappenöffnungsfläche mit konsekutiver Reduktion der Mitralklappeninsuffizienz. Verfahren wie Mitralign® und NeoChord® bzw. die indirekte Anuloplastie mit dem Carillon®- oder Monarc®-System zielen auf die direkte und indirekte Raffung des Mitralklappenrings ab. Eine alternative Behandlungsmethode für Patienten mit degenerierten biologischen Mitralklappenprothesen und begleitendem hohem Operationsrisiko stellt das so genannte Valve-in-Valve-Konzept mittels perkutanen Klappenersatzes dar.
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Sinning, JM., Werner, N. Minimalinvasive Rekonstruktion auf dem Vormarsch. CV 10, 40–45 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03358770
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