Abstract
Patienten mit metabolischem Syndrom haben ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Vielfach wird bereits eine kausale Verknüpfung zwischen diesem Risiko und den erhöhten Triglyzeridwerten durchgeführt. Auch wenn die Datenlage für eine proatherogene Wirkung sehr suggestiv ist, ist jedoch der kausale Zusammenhang, anders als etwa beim LDL, unverändert nicht erbracht. Die Daten aus Interventionsstudien zu den Triglyzeriden sind bislang nicht konklusiv oder sogar enttäuschend. Welche Patienten nachhaltig von einer medikamentösen Senkung der Triglyzeride profitieren, lässt sich daher derzeit nicht sicher abschätzen. Die Studienlage erlaubt eine entsprechende differenzierte Betrachtung derzeit nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse laufender Studien wie AIM HIGH oder HPS2-Thrive, die beide prospektiv die Wirkung der Nikotinsäure untersuchen, diese Lücke schließen werden.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollten vor allem jene Patienten mit einer medikamentösen Triglyzeridstrategie behandelt werden, die ein besonders hohes kardiovaskuläres Risiko haben. So kommen vor allem Patienten mit einem sehr atherogenen Lipidprofil wie beim Diabetes mellitus in Betracht. Auch Patienten mit bereits sehr ausgedehnten Veränderungen der Koronarien oder einer Progression der Atherosklerose unter Standardtherapie sollten berücksichtigt werden.
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Kreuzer, J. Hohe Triglyzeride und Herzrisiko: Was ist gesichert?. CV 10, 33–36 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03358726
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