6.3. Zusammenfassung
Die betriebswirtschaftliche Grundidee der Solvabilitätspolitik muß die Verzahnung der Solvabilität mit der Gesamtheit der Aktivitäten eines Versicherungsunternehmens berücksichtigen. Folglich ist die Gestaltung der Solvabilität geeignet, ein neues, zusätzliches Denkmodell der Unternehmenspolitik abzugeben. InAbbildung 5 sind die in der Realität überwiegenden Ziele von Versicherungsunternehmen dargestellt, nämlich Wachstum/Umsatz, Gewinnerzielung, beides unter der Bedingung dauerhafter Existenzsicherheit. Diese drei Zielgrößen sind mit der Relation von Ist- zu Soll-Solvabilität verklammert: Der Solvabilitätsbedarf wird wesentlich durch Umsatz und Wachstum begründet, er wird letztlich unter Verwendung der entstehenden Gewinne gedeckt und bewirkt dann einen bestimmten Sicherheitsgrad des Versicherungsunternehmens. In den Solvabilitätsformeln werden also alle dominierenden unternehmerischen Ziele und Aktivitäten wie in einem Prisma eingefangen. Deshalb gilt: Solvabilitätspolitik ist immer auch Unternehmenspolitik, und umgekehrt ist Unternehmenspolitik immer auch Solvabilitätspolitik.
Literatur
H. Ramlau-Hansen, An application of credibility theory to solvency margins, in: ASTIN, Vol. 13, 1982, S. 37–45
C. M. Stewart, The assessment of solvency, in: ASTIN, Vol. 6, 1971, S. 83.
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Schriftliche Fassung eines Vortrags am 29. Februar 1984 vor dem Versicherungswissenschaftlichen Verein in Hamburg e.V.
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Farny, D. Solvabilität und Solvabilitätspolitik der Versicherungsunternehmen. Zeitschr. f. d. ges. Versicherungsw. 73, 35–67 (1984). https://doi.org/10.1007/BF03188354
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF03188354