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Zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme durch handelbare Flächenausweisungsrechte

On the management of land claims through tradable land dedication allowances

  • Wissenschaftliche Beiträge
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Raumforschung und Raumordnung

Kurzfassung

Der vorliegende Beitrag konkretisiert das Instrument der interkommunal handelbaren Flächenausweisungsrechte zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in der Bundesrepublik. Es wird vorgeschlagen, die Ausweisungsrechte auf Bundesebene zu schaffen und dann auf Länder, Regionen und Kommunen zu verteilen, um sowohl bundes- als auch landes- und regionalplanerische Allokations- und Raumordnungskonzepte zu berücksichtigen. Die räumlichen Verteilungswirkungen hängen von der Art der Primärallokation der Zertifikate, der Finanzausstattung der handelnden Gemeinden, der Art der Rückverteilung gegebenenfalls anfallender Versteigerungserlöse sowie der Ausgestaltung regionaler und sachlicher Teilmärkte ab. Empfohlen wird die Einbindung der Ausweisungsrechte in einen Instrumenten-Mix mit einem ökologischen kommunalen Finanzausgleich und einer ökologisch reformierten Grundsteuer.

Abstract

The present article considers the idea to stop urban sprawl by introducing a tradable allowance system for the dedication of building land by the municipalities. It is suggested that the allowances should be created at the level of the central state and be distributed to the federal states, regions and municipalities. In this way the allowance system can benefit from the advantages of the well-established planning concepts at the regional and municipal level. The allocation effects of the tradable allowance system depend on the type of primary allocation, the economic strength of the trading municipalities, the use of auction proceeds and the development of regionally and functionally separated markets. It is recommended that the tradable allowance system should be integrated into an instrumental mix with an ecologically enhanced financial equalisation mechanism at the municipal level and an ecologically reformed real-estate tax.

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Anmerkungen

  1. Vgl. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2003): Informationen aus der Forschung des BBR, Nr. 6/2003, S. 8. — Bonn

  2. Vgl. zu den diskutierten Zielen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1998): Nachhaltige Entwicklung in Deutschland: Entwurf eines umweltpolitischen Schwerpunktprogramms, S. 60. -Bonn; Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt” (1998): Konzept Nachhaltigkeit: Vom Leitbild zur Umsetzung, Abschlussbericht, BTDrucksache 13/11200, S. 238; Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) (2000): Umweltgutachten 2000: Schritte ins nächste Jahrtausend, Deutscher Bundestag, Drucksache 14/3363, Rn. 532 sowie Akademie Für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.) (1999): Flächenhaushaltspolitik: Feststellungen und Empfehlungen für eine zukunftsfähige Raum- und Siedlungsentwicklung, Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Band 208, S. 4. — Hannover

  3. Ein entsprechendes Flächenabschichtungsverfahren zur Abschätzung der in den Handel einzubeziehenden Flächen für den Nachbarschaftsverband Karlsruhe entwickeln Böhm, Eberhard; L.Nierling und R. Walz (2002): Vorstudie zur Ausgestaltung eines Systems handelbarer Flächenausweisungskontingente: Ansätze für Baden-Württemberg am Beispiel des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe. — Karlsruhe.

  4. Vgl. Einig, Klaus (2000): Mengensteuerung des Baulandangebotes durch marktanaloge Instrumente. In: Einig, Klaus (Hrsg.): Regionale Koordination der Baulandausweisung, S. 302–321, hier S. 302. — Berlin

  5. Für eine Definition der Kategorien Verdichtungs- und ländliche Räume: vgl. Freistaat Sachsen (2004) (Hrsg.): Landesentwicklungsplan 2004, S. 23 f. — Dresden

  6. Denkbar wäre z.B. die Zuteilung größerer Kontingente von Wohnflächenzertifikaten an Gemeinden in Verdichtungsräumen, um dem als Ursache der zunehmenden Zersiedelung identifizierten Bodenpreisgefälle von der Kernstadt zum Umland entgegen zu wirken.

  7. Dies gilt insbesondere für die Situation der Kommunen in Ostdeutschland, wo die überwiegend nach der veredelten Einwohnerzahl verteilten Finanzzuweisungen mehr als die Hälfte der kommunalen Einnahmen darstellen; vgl. z.B. für den Freistaat Sachsen: Sächsisches Staatsministerium der Finanzen (Hrsg.) (2003): Die Gemeinden und ihre Finanzen 2003. — Dresden

  8. Weiterführende Überlegungen zur Problematik allgemeine vs. zweckgebundene Zuweisungen finden sich in der Diskussion um eine ökologische Reform des kommunalen Finanzausgleichs vgl. Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (Hrsg.) (1996): Konzepte einer dauerhaft umweltgerechten Nutzung ländlicher Räume. In: Zeitschrift für angewandte Umweltforschung (ZAU), Heft 3/1996, S. 312–324. — Berlin; ebenso: Michaelis, Peter (2002): Ökonomische Instrumente zur Steuerung des Flächenverbrauchs. In: Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR), Sonderheft 2002, S. 129–135. — Baden-Baden; auch Ring, Irene (2001): Ökologische Ausgleichsleistungen und ihre Berücksichtigung im kommunalen Finanzausgleich. In: Zeitschrift für angewandte Umweltforschung (ZAU), Sonderheft 13, S. 236–249. — Berlin

  9. Gegenwärtig zeichnen vor allem kleinere, nicht- oder unterzentrale Kommunen für den überwiegenden Teil der Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen verantwortlich. Vgl. Siedentop, Stefan und S. Kausch (2004): Die räumliche Struktur des Flächenverbrauchs in Deutschland: Eine auf Gemeindedaten basierende Analyse für den Zeitraum 1997 bis 2001. In: Raumforschung und Raumordnung, Heft 1. — Köln

  10. Weitere Alternativen für einen Instrumenten-Mix werden in der Literatur diskutiert: • Einführung einer Naturschutz-Sonderabgabe: vgl. Ewringmann, Dieter und K. Bizer (1995): Die Naturschutzabgabe als Lenkungsinstrument in der Flächennutzung. In: Ewringmann, Dieter (Hrsg.). Ökologische Steuerreform: Steuern in der Flächennutzung, S. 37–135, hier S.87 ff. — Berlin • Einführung von Versiegelungsabgaben: vgl. Bizer, Kilian; Ewringmann, D. (1998): Abgaben für den Bodenschutz in Sachsen-Anhalt. — Baden-Baden • Einführung einer kommunalen Baulandausweisungsumlage (BLAU): Vgl. Krumm, Raimund (2003): Das fiskalische BLAUKonzept zur Begrenzung des Siedlungsflächenwachstums, IAWDiskussionspapier Nr. 12. — Tübingen

  11. Vgl. Bizer, Kilian und J. Lang (1997): Ansätze für ökonomische Anreize zum sparsamen und schonenden Umgang mit Bodenflächen, Endbericht zum Forschungsvorhaben UFOPLAN 101 03 196 des Umweltbundesamtes Berlin, S. 62. — Berlin

  12. Vgl. Bizer, Kilian (1999): Flächennutzungssteuer und Flächenausweisungsrechte — ergänzende Anreizinstrumente zum Bauordnungs-und Bauplanungsrecht. In: Bergmann, E. et al. (Hrsg.): Siedlungspolitik auf neuen Wegen: Steuerungsinstrumente für eine ressourcenschonende Flächennutzung, S. 279–288, hier S. 281 f. — Berlin

  13. Vgl. Literaturangaben in Anm. 8 Weiterführende Überlegungen zur Problematik allgemeine vs. zweckgebundene Zuweisungen finden sich in der Diskussion um eine ökologische Reform des kommunalen Finanzausgleichs vgl. Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (Hrsg.) (1996): Konzepte einer dauerhaft umweltgerechten Nutzung ländlicher Räume. In: Zeitschrift für angewandte Umweltforschung (ZAU), Heft 3/1996, S. 312–324. — Berlin; ebenso: Michaelis, Peter (2002): Ökonomische Instrumente zur Steuerung des Flächenverbrauchs. In: Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR), Sonderheft 2002, S. 129–135. — Baden-Baden; auch Ring, Irene (2001): Ökologische Ausgleichsleistungen und ihre Berücksichtigung im kommunalen Finanzausgleich. In: Zeitschrift für angewandte Umweltforschung (ZAU), Sonderheft 13, S. 236–249. — Berlin

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Christoph Schröter ist Promotionsstipendiat der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Hansjürgens, B., Schröter, C. Zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme durch handelbare Flächenausweisungsrechte. Raumforsch.Raumordn. 62, 260–269 (2004). https://doi.org/10.1007/BF03184518

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