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Wie schneiden die großen ostdeutschen Städte im gesamtdeutschen Vergleich ab?

Daten zu ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Lage

How well perform the large East German cities in comparison to West German cities?

Data concerning their economic and financial situation

  • Wissenschaftliche Beiträge
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Raumforschung und Raumordnung

Kurzfassung

Die 13 größten ostdeutschen Städte (ohne Berlin) werden mit ähnlich großen Städten in drei Regionen der alten Länder (Süd, Mitte, Nord) hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Lage verglichen. Die verschiedenen Indikatoren ergeben ein differenziertes Bild. Das BIP in den ostdeutschen Städten liegt pro Kopf gerechnet inzwischen leicht über dem der Ruhrgebietsstädte, jedoch noch weit unter dem der süddeutschen Städte. Arbeitslosenquote und Wanderungsverluste sind aber nach wie vor in den osteutschen Städten am höchsten. Die ostdeutschen Städte verfügen über verschiedene gute Voraussetzungen für künftiges Wachstum: Dies gilt für die Qualifikation der Beschäftigten, für die Präsenz öffentlicher Forschung und für die Verfügbarkeit unternehmensnaher Dienstleister. Dagegen kommt der Aufbau neuer Unternehmen nur zögernd voran. Die ostdeutschen Städte haben sehr geringe eigene Steuereinnahmen und sind stark von Zuweisungen abhängig. Insgesamt zeigen die Daten, dass sich neben den ostdeutschen Städten mit den Ruhrgebietsstädten eine weitere „Problemgruppe” von Städten abzeichnet. Das bereits für die alte Bundesrepublik konstatierte Nord-Süd-Gefälle ist auch nach 1990 weitgehend erhalten geblieben.

Abstract

In this article the 13 largest East German cities (without Berlin) are compared with cities of similar size in three West German regions (South, Central, North) with respect to their economic and financial situation. The indicators show a differentiated picture. The GDP of the East German cities surmounts that of the Ruhr cities, but is still far below of the cities in the South. Unemployment and migration loss is most pronounced in the East German cities. Nevertheless they dispose of several favorite preconditions for growth in the future: their endowment with qualified human capital, public research and with enterprise-oriented services is above average. This contrasts with a low density of firms. The East German cities have a weak tax base and are disproportionally dependent on financial assignments by the state. Besides the East German cities the data show another “problem group” consisting of the cities of the Ruhr. The disparities between the West German Regions discovered in the 80s are still existing.

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Anmerkungen

  1. Rosenfeld, M. T. W.; Heimpold, G.: Gefälle zwischen vergleichbaren Regionen in Ost und West: Ostdeutsche Ballungsräume haben es schwer! In: Wirtschaft im Wandel, 8. Jg., H. 15, 2002, S. 480–489

  2. Vgl. dazu ausführlicher Barjak, F.; Franz, P.; Heimpold, G.; Rosenfeld, M. W.: Regionalanalyse Ostdeutschland: Die wirtschaftliche Situation der Länder, Kreise und kreisfreien Städte im Vergleich. In: Wirtschaft im Wandel, 6. Jg., H. 2, S. 51 f.

  3. Vgl. dazu Franz, P.: Ranking aller Orte(n)_ — ein Kommentar. In: Wirtschaft im Wandel, 7. Jg., H. 10, 2001, S. 254

  4. Vgl. dazu Friedrichs, J.; Häußermann, H.; Siebel, W. (Hrsg.): Nord-Süd-Gefälle in der Bundesrepublik? Sozialwissenschaftliche Analysen._ — Opladen 1986

  5. Vgl. Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen: Demographische Entwicklung_ — Schrumpfende Stadt._ — Dortmund 2002

  6. Zur theoretischen Begründung der Auswahl von Indikatoren und zu Problemen ihrer Operationalisierung vgl. ausführlicher Barjak u.a., a.a.O., Barjak, F.; Franz, P.; Heimpold, G.; Rosenfeld, M. W.: Regionalanalyse Ostdeutschland: Die wirtschaftliche Situation der Länder, Kreise und kreisfreien Städte im Vergleich. In: Writschaft im Wandel, 6. Jg., H. 2, S. 51 f. S. 36 f.; Rosenfeld, M.T.W.; Barjak, F.; Franz, P.; Heimpold, G.; Schultz, B.: Regionale Wirtschaftsstrukturen in der zweiten Phase der ostdeutschen Transformation: Sachsen-Anhalt 1995–1999, Halle, S. 2001 (IWH-Sonderheft 1/2001), S. 8–67

  7. So lässt sich die Sozialhilfequote zum einen als Ergebnisindikator betrachten, da sie Rückschlüsse über das Ausmaß verfestigter Arbeitslosigkeit in einer Region gestattet. Vgl. Rosenfeld u.a., a.a.O., Rosenfeld, M.T.W.; Barjak, F.; Franz, P.; Heimpold, G.; Schultz, B.: Regionale Wirtschaftsstrukturen in der zweiten Phase der ostdeutschen Transformation: Sachsen-Anhalt 1995–1999, Halle, S. 2001 (IWH-Sonderheft 1/2001), S. 11. Zum andern kann sie aber auch_ — wie im vorliegenden Beitrag praktiziert_ — als Information über budgetäre Zwänge einer Stadt und damit als potenziell wachstumsbeeinflussende Größe betrachtet werden.

  8. Die Operationalisierung dieser Bereiche erfolgt mittels Indikatoren, die zum Großteil bereits in anderen Regionalanalysen unter Mitarbeit des Autors Anwendung gefunden haben. Vgl. dazu ausführlicher Barjak u.a., a.a.O., Barjak, F.; Franz, P.; Heimpold, G.; Rosenfeld, M. W.: Regionalanalyse Ostdeutschland: Die wirtschaftliche Situation der Länder, Kreise und kreisfreien Städte im Vergleich. In: Writschaft im Wandel, 6. Jg., H. 2, S. 32 ff.; Rosenfeld; Heimpold, a.a.O., Rosenfeld, M.T.W.; Barjak, F.; Franz, P.; Heimpold, G.; Schultz, B.: Regionale Wirtschaftsstrukturen in der zweiten Phase der ostdeutschen Transformation: Sachsen-Anhalt 1995–1999, Halle, S. 2001 (IWH-Sonderheft 1/2001), S. 488 f.

  9. Beamte, Selbständige und mithelfende Familienangehörige stellen in den alten Ländern 21,7% und in den neuen Ländern 16,1% der Erwerbstätigen. Statistisches Fundesamt (Hrsg.): Datenreport 2002._ — Bonn 2002, S. 95

  10. Snelting, M.; Schumacher, C.; Komar, W.; Franz, P.: Stand und Entwicklung der kommunalen Investitionshaushalte in den neuen Bundesländern unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftsnahen Infrastruktur._ — Halle, S. 1998 (IWH-Sonderheft 3/1998), S. 16 ff.

  11. Der Wert bezieht sich auf die Länder der Eurozone. EUROSTAT: Das Bruttoinlandsprodukt 2001, Statistik kurz gefasst, Wirtschaft und Finanzen Nr. 53/2002, S. 7

  12. Vgl. Franz, P.: Aktueller Trend_ — Suburbanisierung in Ostdeutschland stabilisiert sich auf hohem Niveau: Das Beispiel Halle-Leipzig, in: Wirtschaft im Wandel, 5. Jg., H. 1, 1999, S. 2; Aring, J.; Herfert, G.: Neue Muster der Wohnsuburbanisierung, in: K. Brake; J. Dangschat; G. Herfert (Hrsg.): Suburbanisierung in Deutschland. Aktuelle Tendenzen._ — Opladen 2001, S. 48 ff.

  13. Die negativsten Gesamt-Wanderungssaldi wiesen zwischen 1995 und 2000 Schwerin (−141,1), Halle/Saale (−136,9), Rostock (−134,0) und Cottbus (−132,6) auf.

  14. Bade, F.-J.: Regionale Entwicklungstendenzen und Unterschiede des Humankapitals. In: H.-F. Eckey u.a. (Hrsg.): Ordnungspolitik als konstruktive Antwort auf wirtschaftspolitische Herausforderungen. — Stuttgart 2001, S. 348 f.

  15. Ebd., Bade, F.-J.: Regionale Entwicklungstendenzen und Unterschiede des Humankapitals. In: H.-F. Eckey u.a. (Hrsg.): Ordnungspolitik als konstruktive Antwort auf wirtschaftspolitische Herausforderungen. — Stuttgart 2001, S. 350

  16. Rosenfeld, M.T.W.; Heimpold, G.: Öffentliche Forschung in Ostdeutschland: ein Hoffnungsträger für den wirtschaftlichen Aufschwung? In: Wirtschaft im Wandel, 7. Jg., H. 15, 2001, S. 404

  17. Ebd., Rosenfeld, M.T.W.; Heimpold, G.: Öffentliche Forschung in Ostdeutschland: ein Hoffnungsträger für den wirtschaftlichen Aufschwung? In: Wirtschaft im Wandel, 7. Jg., H. 15, 2001, S. 4

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Franz, P. Wie schneiden die großen ostdeutschen Städte im gesamtdeutschen Vergleich ab?. Raumforsch.Raumordn. 61, 160–169 (2003). https://doi.org/10.1007/BF03183805

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