Kurzfassung
Die Störfallvorsorge gehört in das Aufgabenfeld der Raumplanung, wird aber bisher nicht systematisch in Entscheidungsprozesse der Raumplanung einbezogen. Daher stellt sich die Frage, welchen Beitrag die Instrumente der Bauleit- und Regionalplanung zur Risikovorsorge bei Störfällen in technischen Anlagen leisten können und wie eine Optimierung bzw. Weiterentwicklung der bestehenden Instrumente erreicht werden kann. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die bestehenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, die den Umgang der Raumplanung mit Risiken bestimmen. Es wird ein dreistufiges Risikoinformationssystem entwickelt, auf dessen Grundlage verschiedene Risikoraumtypen abgeleitet werden können, um eine stärkere Beachtung technischer Risiken durch die Bauleit-und Regionalplanung zu erreichen.
Abstract
The prevention of hazardous incidents belongs to the responsibility of spatial planning, but is not yet systematically considered in decisions of spatial planning. This article researches, how instruments of urban and regional planning can contribute to the prevention of hazardous incidents in technical establishments and how these instruments can be optimized or improved. The author outlines the existing laws, decrees and directives, which affect the risk management of spatial planning. The development of a three-phase risk-information-system enables the derivation of different risk-areas for a better consideration of technical risks by urban and regional planning.
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Der Beitrag wurde im Rahmen des Werner-Ernst-Preis-Wett-bewerbs des Förderkreises für Raum- und Umweltforschung e.V. (FRU) 2003 zum Thema „Risiken in Umwelt und Technik: Vorsorge durch Raumplanung” mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
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Dinkloh, C. Störfallvorsorge in der Stadt- und Regionalplanung. Raumforsch.Raumordn. 62, 185–192 (2004). https://doi.org/10.1007/BF03183473
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF03183473