Zur Ätiologie des Hornhautulkus beim Kontaktlinsenträger

Zusammenfassung

Das Hornhautgeschwür ist die gefährlichste und folgenreichste Komplikation beim Tragen harter und weicher Kontaktlinsen. Anhand von 107 über einen Zeitraum von 30 Jahren beobachteten Patienten mit einem einoder beidseitigen Hornhautulkus ließ sich nachweisen, dass dieses Krankheitsbild in erster Linie durch mangelnde Mitarbeit des Patienten bedingt und damit weitgehend vermeidbar war. Vor allem Fehler bei Reinigung und Linsenhygiene, Kontamination mit pathogenen Keimen sowie ein Überschreiten der vorgegebenen, limitierten Tragezeit, waren die häufigsten Ursachen; in zweiter Linie waren es Verletzungen der Hornhaut durch Tragen defekter und überalterter Linsen sowie Störungen der lokalen und allgemeinen Abwehrreaktionen.

Begünstigend für das Hornhautulkus sind die chronischen mechanischen, metabolischen und immunologischen Störungen, die Kontaktlinsen am Auge verursachen. Die Tatsache, dass es sich bei den isolierten Keimen fast ausschließlich um Pseudomonas aeruginosa handelte zeigt, dass sich der Kontaktlinsenträger eine eigene pathogene Keimspezies zuzieht, die nach neueren Untersuchungen mit den derzeitigen handelsüblichen Hygienemitteln nicht immer sicher zu eliminieren sind.

Summary

Corneal ulcers are the most dangerous and commonest severe complication of wearing any type contact lenses. In observing 107 monocular or binocular cases over 30 years the following is apparent. The primary cause is a poor patient lens care and therefore is preventible. The primary lapses by patients are: inadequate lens cleaning and rinsing, contamination with pathogenic bacteria and exceeding the prescribed wearing time. Secondary causes are corneal injury from mechanically defective lenses, lenses that have been worn past their useful lifetimes and depressed local and systemic defense mechanisms, chronic mechanical, metabolic and immunological problems contribute greatly to corneal ulcers among contact lens wearers. Detection of a species of pathogenic bacteria such as Pseudomonas shows the currently used commercial lens hygiene system is not always adequately efficacious.