Untersuchungen über die hemmende Wirkung der Kontureninteraktion als Teilaspekt der Pathophysiologie der Schielamblyopie

Zusammenfassung

Der pathophysiologische Hintergrund für die Trennschwierigkeit der Schielamblyopen ist nicht völlig geklärt. Die sog. Kontureninteraktionstheorie geht davon aus, daß die Trennschwierigkeit als Folge der hemmenden Interaktion zwischen den nebeneinanderliegenden Konturen zustandekommt. Unsere Untersuchungen zeigen, daß, obwohl die Kontureninteraktion eine beachtliche Rolle spielen kann, sie aber keine hinreichende Erklärung für die Trennschwierigkeit der Schielamblyopen ergibt. Die Autoren sind der Meinung, daß die Trennschwierigkeit der Schielamblyopen als ein komplizierter pathologischer Vorgang betrachtet werden muß, der vermutlich nicht auf ein einziges physikalisches Phänomen wie die Kontureninteraktion reduziert werden kann.

Summary

We don’t have a full view on the pathophysiological processes concerning the so-called crowding phenomenon of the amblyopic eyes. The theory of contour interaction takes the crouding phenomenon as a result of inhibitive interactions of the contours facing one another. Our examination shows, that though this inhibitive effect undoubtedly exists, it is rather disputable if it were the only factor in the genesis of the crowding phenomenon. We are convinced, that the crowding phenomenon can be regarded as an outcome of several pathophysiological processes. The contour interaction might be just one of them.