Methode zur Untersuchung des Margo supraorbitalis als Kriterium zur Geschlechtsdiagnose — Reliabilität und Validität

Abstract

Since Broca noted a “sharpness” of the supraorbital margin of the female skull, this has been included among the features used for identification of sex, although there is no consistently applied, precise definition. We have investigated skulls from an anthropological collection and confirmed that part of this structure in the male is evenly rounded and trough-shaped in cross-section, whereas in the female the inner surface was found to be angular along the whole of its length. The reliability of this feature in the identification of sex from the skull was evaluated using impressions taken from 50 modern human skulls for which the age and sex were known (19 females and 31 males). The two different forms proved to be reliably identifiable, strongly related to sex, and the same on both left and right. The accuracy of identification of sex with this method was 75%.

Zusammenfassung

Seit Broca wird bei den geschlechts-differenten Merkmalen am Schädel eine „Schärfe” des weiblichen Orbitaorberrandes beschrieben, jedoch uneinheitlich und ungenau definiert. Aufgrund von Untersuchungen an Schädeln einer anthropologischen Sammlung konnte nachvollzogen werden, daß bei den männlichen Schädeln ein Teil des Oberrandes im Querschnitt einen gleichmäßig runden, trogförmigen Verlauf aufweist, während bei den weiblichen am Oberrand im gesamten Verlauf eine durchlaufende Knickbildung an der Innenseite ausgebildet ist. Mithilfe der vorgestellten Abdruck-methode wurde das Merkmal an 50 geschlechts- und altersbekannten rezenten Schädeln (19 ♀ ♀, 31 ♂ ♂) hinsichtlich seiner Wertigkeit bei Identifizierungsarbeiten am Schädel überprüft. Der Geschlechtsdimorphismus zeigte sich reliabel beurteilbar, streng geschlechtsbezogen und seitenunabhängig. Die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Diagnose liegt bei ca. 75%.