DNA-Typisierung von mumifizierten Neugeborenen zur Feststellung der Elternschaft

Abstract

During clearing work in the loft of a two-family-house the corpses of two neonates were found wrapped in textile material. Both corpses were strongly mummified so that a postmortem interval of some years could be assumed. The police investigations to clarify the parentage included persons which had lived in this house during the last 10 years. Altogether six persons were involved, four women and two men. A comparative DNA analysis using 7 STR systems (ACTBP2, TH01, CD4, VWA, FGA, FES, F13B) resulted in a parentage probability for one man and one woman of W=99.993% for both children. When confronted with this results a confession was made for the 5-and 6-year-old offences.

Zusammenfassung

Zwei Neugeborenenleichen wurden in Tücher eingewickelt bei Aufräumarbeiten auf dem Dachboden eines Zweifamilienhauses gefunden. Beide Leichen befanden sich in einem stark mumifizierten Zustand, so daß von einer mehrjährigen postmortalen Liegezeit auszugehen war. Die polizeiliche Ermittlungsarbeit zur Klärung der Elternschaft erstreckte sich auf Personen, die in den vergangenen zehn Jahren in dem Haus wohnten. Insgesamt wurde ein engerer Kreis von sechs Personen ermittelt, vier Frauen und zwei Männer. Die vergleichende DNA-Untersuchung mit sieben STR-Systemen (ACTBP2, TH01, VWA, CD4, FGA, FES, F13B) ergab für eine Mann-Frau-Kombination aus den sechs untersuchten Personen eine Elternschaftswahrscheinlichkeit für beide Kinder von 99,993%. Erst mit diesem Ergebnis konfrontiert, erfolgte ein Geständnis der fünf bzw. sechs Jahre zurückliegenden Tathandlungen.