Zusammenfassung
Die vorliegende Studie basiert auf den Thesen, daß
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für die Vorsorgepolitik die Bewältigung von Umwelt-problemen, die den Charakter einer “schleichenden Katastrophe” haben, deren Früherkennung eine unabdingbare Voraussetzung ist; und daß
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die Öffentlichkeit in diesem Erkenntnisprozeß die einer demokratischen Gesellschaft angemessene, aktive Rolle spielen muß.
Im Rahmen der Studie wurden drei Gremien der Umweltpolitik-beratung und zwei nicht verwirklichte Konzepte untersucht.
Im zweiten Teil der Studie werden Konzepte und Abreitsweise der drei in der Bundesrepublik bestehenden Gremien der wissenschaftlichen Umweltpolitikberatung dargestellt: der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU), der Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) sowie das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB).
In Teil I wurde das Konzept der Picht-Kommission von 1972 vorgestellt, das in dieser Form nicht realisiert wurde. Teil III befaßt sich mit Kritik an diesen Gremien und mit einem alternativen, bislang nicht verwirklichten Konzept der Früherkennung. In Teil IV wird die Arbeit des ältesten Gremiums, des SRU, hinsichtlich der drei wichtigsten Umweltprobleme der letzten 15 Jahre kritisch beleuchtet. Ergebnis ist nicht ein eigener ausgear-beiteter Vorschlag für ein verbessertes organisatorisches Konzept, sondern lediglich eine Liste von vier Barrieren, die mit Hilfe eines solchen Konzepts überwindbar gemacht werden sollten.
Abstract
This study is based on the theses that
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early diagnosis is indispensable for the management of environmental problems in the context of precautionary policy, which have the character of a “creeping disaster” and that
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the public must play the active role that is adequate within a democratic society.
In the context of the study, three existing advisory committees for environmental policy as well as two concepts which have not been put into effect are investigated.
In the second part of the study the concepts and the working method of the three existing advisory committees are portrayed: the Council of Experts for Environmental Questions (SRU), the German Advisory Council on Global Change (WBGU), and the Office of Technology Assessment of the Federal Parliament (TAB).
In part I, the concept of the Picht commission from 1972, which has never been implemented in this form was introduced. Part III deals with the critique of these committees and with an alternative concept of early diagnosis which has not yet been put into effect. In part IV, the work of the oldest of the committees, the SRU, is examined with respect to the three most important environmental problems of the last 15 years.
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Ell, R., Luhmann, HJ. Die Organisation der Früherkennung von Umweltproblemen im Rahmen der wissenschaftlichen Beratung der Umweltpolitik. UWSF - Z. Umweltchem. Ökotox. 10, 157–162 (1998). https://doi.org/10.1007/BF03037740
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF03037740
Schlagwörter
- Beratung, Umweltpolitik
- Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)
- Früherkennung, Umweltprobleme
- Global Change
- Klimaveränderung
- Ozonloch
- Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU)
- Saurer Regen
- SRU
- TAB
- Teibhauseffekt
- Umweltpolitik
- Umwelt-probleme, Politiker, Beratung
- Waldsterben
- WBGU
- Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Keywords
- Acid rain
- advisory committees, environmental policy
- council of experts for environmental questions
- early diagnosis, environmental problems
- environmental policy
- environmental problems, policy, advisory committees
- German advisory council on global change
- global change
- greenhouse effect
- office of technology assessment of the federal parliament
- ozone depletion
- ozone hole