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Über den Einfluß des Zuckerstiches auf die Adrenalinsekretion der Nebennieren

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Die gleichmäßige Infusion von Adrenalin in die Vene von Kaninchen führt nur dann zu einer Glykosurie innerhalb einer Stunde, wenn die Adrenalinminutenmenge über 1,3/1000 mg beträgt. Aber erst bei Minutenmengen, die über 1/500 mg liegen, tritt die Glykosurie so regelmäßig ein, wie sie bei dem Zuckerstich beobachtet wird. 1/500 mg Adrenalin p. M. verursacht immer eine sehr erhebliche Blutdrucksteigerung ; wenn also das Auftreten von Zucker nach der Piqûre die Folge einer Adrenalinausschüttung aus den Nebennieren ist, kann der Zuckerstich nicht ohne Blutdrucksteigerung verlaufen.

Die am Blutdruck des nicht narkotisierten Kaninchens bei Zuckerstich regelmäßig beobachtete Druckzunahme kann nicht durch Adrenalin hervorgebracht sein, da ihre Latenzzeit zu klein ist ; sie erfolgt durch Mitreizung des Krampf- und Vasomotorenzentrums. Diese störende Nebenwirkung des Zuckerstiches läßt sich durch Narkose der Tiere mit Urethan ausschalten. Am narkotisierten Tier wirkt der Zuckerstich und die gleich wirkende Diuretininjektion glykosurisch ohne den Blutdruck zu steigern.

Hieraus wird geschlossen, daß die Zuckerstichglykosurie nicht eine Hormonwirkung des aus den Nebennieren ausgeschütteten Adrenalins ist. Falls es überhaupt zu einer Adrenalinmehrsekretion kommt, ist diese zu gering, um die Glykosurie herbeizuführen. Die ausschlaggebende Bedeutung beim Zustandekommen der Zucker mobilisation in der Leber ist der direkten nervösen Erregung der Leberzellen zuzuschreiben. Auf die Frage, wie diese bei der Nebennierenexstirpation unterbrochen oder gehemmt wird, ist eine Antwort zur Zeit noch nicht zu geben.

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Trendelenburg, P., Fleischbauer, K. Über den Einfluß des Zuckerstiches auf die Adrenalinsekretion der Nebennieren. Z. f. d. g. exp. Med. 1, 369–396 (1913). https://doi.org/10.1007/BF03005138

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