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Elektrokardiographische Studien über Narkose

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Giftwirkung des Chloroforms äußert sich im Tierversuch zuerst in Kontraktionsschwäche des Herzens, in Blutdrucksenkung und Pulsverlangsamung.

  2. 2.

    Bei vorgeschrittener Narkose stellen sich - meist erst bei kaum fühlbarem Pulse - Reizleitungsstörungen, sowohl in Form partieller Überleitungsstörung, als auch kompletter Dissoziation ein.

  3. 3.

    Die Reizleitungsstörungen sind meist durch Vagotomie oder Atropin zu beheben, gehen also in diesen Fällen auf Vaguserregung zurück. Durch die Anwendung dieser Mittel im Experimente kann eine reflektorische Herzhemmung von vornherein vermieden werden.

  4. 4.

    In jenen Fällen, wo sich nach Vagotomie oder Atropin Reiz-leitungsstorungen einstellen, muß eine Chloroformwirkung auf das Bündel selbst angenommen werden.

  5. 5.

    Die günstige Wirkung des Atropins, die der Vagotomie überlegen ist, beruht nebst der lähmenden Wirkung auf den Vagus auf einer direkten herzmuskelerregenden Wirkung.

  6. 6.

    Manche experimentelle Mißerfolge der Atropinanwendung dürften auf dessen unvorsichtige Dosierung zurückgeführt werden.

  7. 7.

    Bei Herzstillständen in der Narkose ist, neben künstlicher Atmung und Herzmassage, eine intravenöse Atropininjektion zu empfehlen, und zwar vorläufig die Dosis von 1 mg für Kinder und 2 mg für Erwachsene.

Bei üblen Zufällen in der Narkose erscheint das Adrenalin auf Grund experimenteller Erfahrungen kontraindiziert, da dieses unter Umständen, bei leichter Chloroformnarkose, direkt zu tödlichem Kammerflimmern führen kann.

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Hecht, A.F., Nobel, E. Elektrokardiographische Studien über Narkose. Z. f. d. g. exp. Med. 1, 23–58 (1913). https://doi.org/10.1007/BF03005125

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