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Studien über Blutplättchen II

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Injiziert man Kaninchen parenteral artfremdes, primär ungiftiges Eiweiß, so erfolgt eine Blutplättchenzahlenschwankung wie bei einer akuten Infektionskrankheit oder bei parenteraler Einverleibung nicht vermehrungsfähiger, bakterieller Antigène.

Injiziert man körpereignes oder arteignes Eiweiß, so erfolgt ebensowenig eine Blutplättchenreaktion wie nach parenteraler Injektion der nicht antigen wirkenden Eiweißkolloide Leim und Gelatine.

Injiziert man Antigène mehrmals parenteral in der Weise, daß Antikörper dagegen auftreten, so erfolgt bei Antitoxin-, Präcipitin und Hämolysinbildung, sobald genügende Mengen Antikörper gebildet sind, auf neuerliche Antigenzufuhr in Mengen, die beim Wanden Tier außerordentlich wirksam sind, keine Plättchenreaktion mehr.

Nach passiver Immunisierung unterbleibt bei parenteraler Zufuhr des entsprechenden Antigens eine Plättchenreaktion, solange die Immunität nicht durchbrochen wird.

Im anaphylaktischen Schock wurden bei Kaninchen keine Plättchenzahlenschwankungen beobachtet.

Eiweißbausteine bis herab zu den Tripeptiden parenteral einverleibt verursachen dieselben Plättchenzahlschwankungen wie parenteral einverleibte Antigène.

Dipeptide und Aminosäuren parenteral einverleibt verursachen keine Plättchenzahlenschwankungen.

Reinjiziert man Eiweißbausteine, die nicht antigen wirken, aber bei der Erstinjektion dieselben Plättchenzahlschwankungen hervorrufen wie Antigène, in Abständen von 6–8 Tagen, so tritt im Gegensatz zu Reinjektionen von Antigenen immer wieder dieselbe Plättchenreaktion auf wie nach der Erstinjektion.

Die Blutplättchenzahlschwankungen, nach Tuberkulininjektionen beim tuberkulosefreien und tuberkuloseinfizierten Menschen und Kaninchen einerseits und beim tuberkulosekranken Menschen und Kaninchen andrerseits sind verschieden.

Bringt man gesunden Kaninchen Kollodiumsäckchen mit lebenden Tuberkeln oder eingeengtem Tuberkulin unter die Haut, so reagieren ihre Plättchen auf Tuberkulininjektionen nach 72 Stunden wie die tuberkulöser Tiere, während sie 24 Stunden nach Entfernung der Säckchen wieder wie gesunde reagieren.

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  1. Aus äußeren Gründen sehe ich mich gezwungen, die Reihe von Veröffentlichungen, die ich mit „Studien über Blutplättchen“ in den Folia Haematologica begonnen hatte, hier fortzusetzen. Die Arbeit, die im Juli 1919 dem Verlage zugegangen war, ist im August 1920 im Bd. XXV, Heft 3, erscheinen.

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Degkwitz, R. Studien über Blutplättchen II. Z. f. d. g. exp. Med. 11, 144–155 (1920). https://doi.org/10.1007/BF03002807

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