Die Kohlensäuretension in den Lungenalveolen. (Ihre Bedeutung für die Regulation der Atmung und für die Bestimmung der Acidose beim Diabetes mellitus.)

Zusammenfassung

• 1. Es wird eine Methode beschrieben, nach der man gleichzeitig Untersuchungen über die Zusammensetzung der Alveolarluft, den respiratorischen Gaswechsel und die Größe der Lungenventilation anstellen kann.

• 2. Diese Methode hat den Vorteil, die bewußte Teilnahme der Versuchsperson an dem Versuche auszuschalten, und verhindert dadurch eine Beeinträchtigung der Lungenventilation durch modifizierte Atmung seitens der Versuchsperson.

• 3. Bei 3 normalen Versuchspersonen wurden CO₂-Spannungen gefunden, die nach den Anschauungen von Sträub, Fridericia usw. als pathologisch niedrig anzusehen wären.

• 4. In einem Falle von Diabetes mellitus mit Acidosis wurden Werte für die CO₂-Spannung gefunden, die mit den von mir als. normal gefundenen übereinstimmen. In einem zweiten Falle war die Spannung im Gegensatz hierzu heraufgesetzt. Sie bewegte sich innerhalb von Grenzen, die nach den bisher geltenden Ansichten als normal zu bezeichnen wären.

• 5. Es muß darauf hingewiesen werden, daß bei Rückschlüssen aus einem Sinken der CO₂-Spannung stets die Lungenventilation berücksichtigt werden muß.

• 6. Die Untersuchungen über die Größe des „schädlichen Raumes“ ergaben Zahlen, die mit den von Haldane und Priestley gefundenen übereinstimmen. Es ist wahrscheinlich, daß sich der „schädliche Raum“ bis zu einem gewissen Grade an der Atmung aktiv beteiligt. — Es sei noch erwähnt, daß sich bei einer, allerdings kleinen und schwächlichen Versuchsperson, ein „schädlicher Raum“ von rund nur 90 ccm fand.