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Herr G. Linck verwirft meine Methode anscheinend nur deshalb, weil er auf die Molecularproportionen schwört, die in geheimnisvoller und wenigstens unbewiesener Weise das Wesen der Gesteine bestimmen sollen; er behauptet, dass die von den Analysen gebotenen Procentzahlen niemals als Grundlage zum Vergleiche dienen dürfen, „weil sie gar keine chemisch vergleichbaren Grössen siud!“ Warum sind sie dies denn nicht? Welches Recht zu solchem Verbote glaubt Herr Linck zu besitzen? Doch versucht er wenigstens noch an einem Einzelfalle nachzuweisen, wie unstatthaft und falsche Ergebnisse liefernd meine Methode sei; er behauptet, dass ihr zufolge das Leucitgestein von der Roccamonfina und der Porphyrit von Bettingen (Roth, 1873, 1) iu eine Gruppe zusammengefasst würden. Wäre dies wirklich der Fall, so könnte Herr Linck wohl Recht haben, das ihm jeder Leser seiner Kritik, der nicht darüber nachdenkt und weiter nachforscht, schon auf seine Erklärung hin geben wird. Das ist ja aber eine Unterstellung! Nach meiner Eintheilungsweise der Eruptivgesteine gehören beide Gesteinsvorkommen noch nicht einmal in eine gemeinsame Classe (die Herr Linck vorher aufgezählt hatte!), geschweige denn in eine Gruppe! Das eine zeigt Kali-, das andere Alkalienvormacht ! Diese Fälschung meiner Behauptungen, die wohl nicht böswilliger Absicht, sondern eher Flüchtigkeit zuzurechnen ist, kennzeichnet meines Erachtens die Oberflächlichkeit und Voreingenommenheit, mit denen, wie die Mehrzahl der über meine Arbeiten erschienenen Kritiken, so auch die seinige durchgeführt ist.
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IV. Abweichende Lehren über die Abhängigkeit des mineralogischen vom chemischen Bestande. Mineralog. und petrogr. Mitt. 13, 521–531 (1893). https://doi.org/10.1007/BF03000118
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF03000118