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Kontraktionsfiguren und regelmäßige Kontraktionsrisse

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Tschermaks mineralogische und petrographische Mitteilungen

Zusammenfassung

Bei der Behandlung von Spaltblättchen einiger Zeolithe mit Säuren bilden sich in den bei den Umwandlungsprozessen entstehenden Häuten von Kieselsäure regelmäßige Rißfiguren, die in ihren Symmetrieverhältnissen einen Zusammenhang mit dem Krystallsysteme des ursprünglichen Minerals erkennen lassen und bestimmten, an den Krystallen des ursprünglichen Minerals vorhandenen oder möglichen Flächen parallel gehen. Diese Kontraktionsfiguren stehen mit der Erscheinung der Ätzfiguren in einem Zusammenhang, der sich kurz durch folgenden Satz charakterisieren läßt: dort, wo sonst infolge einer Störung des Krystallbaues eine Ätzfigur entstehen würde, bildet sich in der Kieselsäurehaut die Kontraktionsfigur. Die Entstehung der Figuren erfolgt durch die Auslösung von Spannungen (hervorgerufen oder verstärkt durch den Substanzverlust des Minerals bei der Behandlung mit Säuren) sowohl bereits beim Angriff durch Säure als auch zufolge des Wasserverlustes beim Eintrocknen der SiO2-Häute oder durch mechanische Beeinflussung (Druck mit der Hand oder Erschütterungen).

Die Kontraktionsfiguren können die Entstehung regelmäßiger Kontraktionsrisse verursachen, welch letztere sich aber auch selbständig bilden können, und zwar bei denjenigen Mineralen der Zeolithgruppe, die bei der Behandlung mit Säuren eine pulverige Kieselsäure abscheiden.

Zwischen der Orientierung der gewissen Flächen an den ursprünglichen Mineralen parallel gehenden Kontraktionsrissen und Figuren und der Spaltbarkeit existieren keine Beziehungen, ebensowenig besteht eine Beziehung mit den von Lehmann l. c. untersuchten Kontraktionsrissen, die man durch Abschrecken erhitzter Krystalle in kaltem Wasser erhält.

Die Folgerungen, die sich auf Grund unserer Versuche ergeben, sind die gleichen, zu welchen Herr Rinne durch die optische Untersuchung der Zeolithkiesel gelangt ist: die Behandlung der Zeolithe mit Säuren bringt keine völlige Zerstörung des Krystallbaues, sondern nur eine „Lockerung“ desselben hervor; die Krystallstruktur der Zeolithe scheint in erster Reihe durch die Stellung der Kieselsäuremolekel bedingt zu sein.

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Reference

  1. F. Rinne, Die Lockerung des Krystallgebäudes der Zeolithe unter dem Einflüsse von Salzsäure. Zentralbl. f. Min. etc., 1902, pag. 594 ff.

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  1. Lehmann, Kontraktionsrisse in Krystallen. Z. f. Kryst., XI, pag. 608 bis 612.

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  1. Vgl. F. Rinne, Über Milarit, Apophyllit und Rutil. Neues Jahrb. f. Min., 1885, 2, pag. 19.

    Google Scholar 

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  1. F. Cornu, Über den Zeophyllit von Radzein im böhmischen Mittelgebirge. Diese Mitt., XXIV, pag. 127–34.

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  1. Vgl. die Fig. 3 auf Taf. IX in Rosenbusch und Wülfing, Physiogr., I, 1904.

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Cornu, F. Kontraktionsfiguren und regelmäßige Kontraktionsrisse. Mineralog. und petrogr. Mitt. 24, 199–212 (1905). https://doi.org/10.1007/BF02993007

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