Evolutions-Tendenzen der Dasycladaceen mit besonderer Berücksichtigung neuer Funde in Jugoslawien

Zusammenfassung

An Hand der reichen jugoslawischen Kalkalgen-Floren sowie kürzlich veröffentlichter Beobachtungen wurde ein Parallelismus, in der Evolution einzelner Merkmale bei den Dasycladaceen festgestellt. Es handelt sich hierbei um Wiederholungen gewisser Skelettformen in den verschiedenen phylogenetischen Linien, so z. B. des perlschnurförmigen, pilzförmigen und gestielt-kugeligen Skeletts, der schüsselförmigen und inneren Annulation, weiterhin um das mehrmalige Erwerben der Eu- und Metaspondylität (im Paläozoikum und wieder im Mesozoikum), um die Plastizität der Ästchen-Formen, das allmähliche Entstehen der sekundären Ästchen sowie scheidenförmige und fissurierte Kalkhüllen um die Ästchen und ähnliches.

Am Beispiel derVelebitella-Arten wird gezeigt, wie sich diese im Oberkarbon und Perm entwickelten und die Konvergenz mit einer permischenDiplopora entstand.

Die Hauptentwicklung der Dasycladaceen hat im Paläozoikum stattgefunden. Die Abgrenzung einiger Gattungen wirft taxonomische und nomenklatorische Fragen auf. Die Wiederholung der Merkmale bei den verschiedenen Entwicklungs-Linien ist auf genetische Faktoren zurückzuführen.

Summary

The extraordinarily rich fossil flora of calcareous algae in Yugoslavia, as well as some recently published data, enabled the authors to establish parallel tendencies in the evolution of the Dasycladaceae. In various phylogenetic lines the same shape of the skeleton has been found (e. g. resembling a string of pearls, mushroom-shaped, a handle with a spheroidal head, etc.), then the bowl-shaped or inner annulation (intusannulation), the several times repeated occurrence of the euspondylity and metaspondylity, respectively (in the Paleozoic and again in the Mesozoic), the variability in the shape of branches, as well as fissured and prominent tubular envelopes around the branches, etc.

An example for convergent evolution is provided by the genusVelebitella during Upper Carboniferous and Permian time when its species became similar to a PermianDiplopora.

The main development of the Dasycladaceae took place already in the Paleozoic. The differentiation between certain genera imposes considerable taxonomical and nomenclatorial problems. The repeated occurrence of certain significant features within the different evolutionary lines proves the close genetic relationship of the whole family.