Über Erfahrungen und Erfolge bei Anwendung der plastischen Überbrückung von Defekten in peripheren Nerven

Zusammenfassung

In 21 Fällen (in 1 Fall in zwei Nerven) haben wir die plastische Überbrückung eines Defektes im Nerven vorgenommen. Häufig können zunächst unausgleichbar scheinende Diastasen schon durch ausgiebige Mobilisierung des zentralen und peripheren Nervenabschnittes, durch die Entspannungsstellung der Extremität und schließlich durch eine Verlagerung des Nerven ausgeglichen werden. Die Verlagerung spielt eine besondere Rolle für den Radialis (auf die Innenseite des Humerus) und den Ulnaris (auf die Beugeseite des Ellbogens). Die Indikation zur Verlagerung des Ulnaris haben wir auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen einengen müssen, in gleichem Maße dagegen die Indikation zur Plastik am Ulnaris erweitert.

In allen Fällen kam die Autoplastik zur Anwendung, die Länge des Transplantates lag zwischen 3 und 14 cm, ihre Zahl schwankte von Fall zu Fall zwischen 1 und 3.

Unsere Erfolge reichen an die unseres LehrersO. Foerster heran. Diese günstigen Ergebnisse sind zu einem nicht unbeachtlichen Teil dadurch erreicht worden, daß wir den vonO. Foerster gewiesenen Weg beschritten haben; er hat nämlich größten Wert auf die konsequente Nachbehandlung gelegt. Uns ist es bisher gelungen, abgesehen von verschwindend geringen Ausnahmen, alle von uns operierten Fälle in unserer Hand zu behal en und auf diese Weise selbst die systematische elektrische (und auch medicomechanische) Behandlung über viele Monate — bis zur Wiederkehr der Funktion zu überwachen. Es ist eines der größten VerdiensteO. Foersters, uns diesen Weg zum Erfolg gezeigt zu haben, in Dankbarkeit gedenken wir daher gerade in diesem Monat, in dem sich sein Geburtstag zum 70. Male jährt, unseres großen, allzu früh verstorbenen Lehrers.