Zusammenfassung
Die Prävalenz von Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens (ICD-Nr. 720 -724) hat in den letzten 10–20 Jahren einen Anstieg erfahren. In der BRD-alt wurde durch Dorsopathien in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungsstatistik bereits seit Jahren die wachsende Behandlungshäufigkeit dieser Diagnosegruppe registriert. In der ehem. DDR wurden die Diagnosen ICD 720–724 nicht für Zwecke einer statistischen Evaluierung gruppiert, so daβ ein epidemiologischer Vergleich erst nach Bildung adäquater Kennzifferngruppen möglich wurde. Es werden Morbi-ditätsdaten zu den degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens für die alten und die neuen Bundesländer bis zum Jahre 1989 dargestellt. Aus der Analyse statistischer Daten kannnichteindeutiggefolgert werden, daβ es relevante Unterschiede im Gesundheitszustand zwischen der Bevölkerung der BRD und der ehemaligen DDR gibt. Methodische Hinweise werden gegeben, um die Vergleichbarkeit der Daten zu ermöglichen.
Abstract
The prevalence of diseases of the spine and of the back (ICD-No. 720–724) has risen up during the last 10 – 20 years. For many years the increasing frequency of treatment of these diagnoses was registered by insurance companies. In the former GDR the ICD-categories 720–724 were not grouped for statistical evaluation. Therefore an epidemiological comparison with the former FRG was only possible after forming comparable diagnostic groups. In this paper data on diseases of the spine and of the back are analyzed for the old and the new German federal countries up to the year 1989. It can’t be concluded by analyzing statistical data that there exist fundamental differences in health situation between the population of the FRG and the former GDR.
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Bardehle, D. Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule in der BRD und in der ehemaligen DDR. Z. f. Gesundheitswiss. 1, 209–223 (1993). https://doi.org/10.1007/BF02959665
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