Offene Kniegelenkluxation mit Zerreißung sämtlicher Bandstrukturen und beider Menisci — ein Fallbericht

Zusammenfassung

Grundlagen: Offene Kniegelenkluxationen sind seltene Verletzungen als Folge schwerer direkter oder indirekter Gewalteinwirkungen. Nach notfallmäßiger Reposition ist aufgrund der massiven Kapsel-Bandläsionen eine primäre operative Versorgung indiziert. In einem hohen Prozentsatz erfordern gestörte Durchblutungsverhältnisse gefäßchirurgische Akutinterventionen.

Methodik: Es wird der Fall einer offenen Kniegelenkluxation mit Ruptur sämtlicher Bandstrukturen bei einem 25jährigen Patienten nach Fahrradunfall präsentiert. Bei zusätzlicher offener Tibiafraktur kontralateral wird der operative Ablauf und die Nachbehandlung dargestellt.

Ergebnisse: Trotz vollständiger primärer Rekonstruktion der Bandstrukturen, nach Sicherung der peripheren Durchblutung, bleibt die Prognose bezüglich voller Belastbarkeit ungewiß. Längere Immobilisierungszeiten erfordern mehrmonatige rehabilitative Maßnahmen.

Schlußfolgerungen: Es bleibt die Frage offen, ob eine primäre Bandaugmentation ein besseres Ergebnis ergeben hätte.

Summary

Background: Open knee dislocations are rare occurrences and they result of a forceful injury. After reduction, which should be done immediately, attention must be directed to the ligamentous stability of the knee. In a high percentage arterial surgery is necessary.

Methods: We report the case of a 25-year old man with open knee dislocation, after a bicycle accident. Operative and post-operative treatment will be demonstrated.

Results: Concerning stability prognosis is uncertain, despite of primary ligament reconstruction, adequate vascular assessment and reconstruction if necessary. Moreover long-term reconvalescence is usual.

Conclusions: Finally it is uncertain, whether primary ligamentous augmentation would have led to a better outcome.