Zusammenfassung
Grundlagen: Während die minimal invasiven Operationsverfahren am Schienbeinkopf insbesondere bei Frakturen der Gruppe B (AO/ASIF) unumstritten sind, soll in der vorliegenden Arbeit der Frage nachgegangen werden, ob die unterstützende Arthroskopie, die zweifelsohne einen zusätzlichen zeitlichen und instrumentellen Aufwand bedeutet, Vorteile bei der Versorgung dieser Verletzungen erbringt.
Methodik: Im Unfallkrankenhaus Salzburg wurden von 1. 1. 1990 bis 31. 12. 1998 149 Schienbeinkopffrakturen in einer minimal invasiven Technik versorgt. In allen Fällen erfolgte eine geschlossene Reposition unter Bildwandlerkontrolle. Impression wurden über einen von kontralateral angelegten Knochenkanal gehoben und falls erforderlich mit autolgoer Spongiosa oder Endobone unterfüttert. Die Stabilisierung erfolgte durch percutan eingebrachte Schrauben. In 46 Fällen wurde dieses Verfahren arthroskopisch unterstützt. In diesem Kollektiv ergab sich 11 mal eine intraoperative therapeutische Konsequenz (9mal Meniskusteilresektion, 3mal Kreuzbandstumpfresektion, 6 Eingriffe am Gelenkknorpel, Mehrfachnennung).
Ergebnisse: 51% des gesamten Kollektives konnten nach durchschnittlich 39 Monaten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Die Bewertung erfolgte nach dem Lysholm-Score, wobei 19% als sehr gut, 67% als gut, 7% als zufriedenstellend und 7% als schlecht einzustufen waren. In der Gruppe, die arthroskopisch unterstützt versorgt wurde, waren keine weiteren nicht geplanten Eingriffe am Kniegelenk erforderlich, dem gegenüber mußten im restlichen Kollektiv 18 Arthoskopien mit Meniskusteilresektion durchgeführt werden.
Schlußfolgerungen: Der zusätzliche Einsatz der Arthroskopie ermöglicht eine noch exaktere Reposition der Tibia-Gelenksflächen, des weiteren wird eine Kontrolle der Stabilität des verschraubten Tibiaplateaus unter dynamischen Bedingungen möglich. Intraartikuläre Begleitverletzungen können primär versorgt werden, womit sich insbesondere für Impressionsund Impressions-Spaltbrüchen (B2 und B3 Frakturen — AO/ASIF) eine Indikation für dieses Vorgehen ergibt. Die Gelenkslavage dürfte sich darüber hinaus günstig auswirken, was sich in der geringeren perioperativen Morbidität und in der kürzeren Behandlungsdauer der Patienten, die in dieser kombinierten Technik versorgt wurden, niederschlug.
Summary
Background: Minimal invasive treatment of type B (AO/ASIF) tibial-head-fractures are undisputed. The question is, whether the supporting arthroscopy represents advantages during supply these injuries.
Methods: In the trauma hospital Salzburg 149 tibial-head-fractures were treated between 1. 1. 1990 to 31. 12. 1998 in a minimal invasive technique. In all cases closed reduction and percutaneous screw-fixation was performed under image intensifier control. Impressions were elevated and bone defects were filled up with autogenous cancellous bone or Endobon. In 46 cases this proceeding was supported by arthroscopy, were 11 times therapies neeedy intraarticular accompanying injuries were found.
Results: In the follow up examination on average of 39 month we found 86% very good and good, 7% satisfactory and 7% nonsatisfactory results according to the Lysholm Score. In the not arthroscopy supplied group 18 non planned arthroscopies were necessary within a year.
Conclusions: The additional effort of the arthroscopy allows exact reduction of the joint surface and intraarticular accompanying injuries can be supplied primarily. In the arthroscopy supported group there was a smaller perioperative morbidity and a shorter treatment duration, during only slight longer anesthesia and operation times.
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Berger, U., Primavesi, C., Oberthaler, G. et al. Vorteile der arthroskopisch unterstützten minimal invasiven Osteosynthese von Tibiakopffrakturen. Acta Chir. Austriaca 32 (Suppl 2), 22–23 (2000). https://doi.org/10.1007/BF02949850
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02949850