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Die mathematik der Śulvasûtra. eine studie zur geschichte indischer mathematik.

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Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg Aims and scope Submit manuscript

Schlußbemerkung

Mit vorstehendem ist nur erst ein kleiner Teil der Śulvasûtra nach ihrem mathematischen Inhalt ausgeschöpft. Es ist schon darauf hingewiesen worden, daßes besonders reizvoll wäre, die in ihnen enthaltenen geometrischen Konstruktionen nach ihrem Inhalt und ihrer Bedeutung zu würdigen. Auch arithmetische Fragen würden so noch weiter eine Aufklärung erhalten. Mir scheint eine diesbezügliche Analyse der Sulvasûtra unerläßlich, wenn anders man die Entwicklung der indischen Mathematik in ihren verschiedenen Stadien richtig beurteilen will. So sei z. B. auf einen Punkt hier noch hingewiesen, der nach mancher Hinsicht bedeutungsvoll sein kann.

Es ist bekannt, welche hervorragende, aber auch z. Teil exzeptionelle StellungAryabhata (476 n. Chr.) unter den indischen Mathematikern einnimmt, unter denen er zugleich zeitlich an erster Stelle steht. Je länger, je mehr gewinne ich die Überzeugung, daßbeiAryabhata die Tradition der Sulvasûtra, die den späteren Mathematikern (wie z. B.Bhaskara) verlorenging, noch durchaus lebendig gewesen ist, so daßAryabhatas Ganitapâda erst unter Berücksichtigung der Śulvasûtra vollständig dem Verständnis wird erschlossen werden können. Damit wäre dann auch zugleich verständlich, wieso auch trotz aller gelegentlichen respektvollen Erwähnung seines Namens die eigentlich mathematischen Kenntnisse einesAryabhata bei den späteren fast keine Berücksichtigung fanden. Es erscheint fast so, als ob beiAryabhata die verschiedenen Quellen, aus denen hervor die spätere indische Mathematik geflossen ist, noch zusammengeschlossen sind, daßaber in späterer Zeit — es bleibt zu untersuchen, unter welchen Einflüssen — diese Quellen nicht mehr bewußt als solche empfunden worden sind.

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Literatur

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Müller, C. Die mathematik der Śulvasûtra. eine studie zur geschichte indischer mathematik.. Abh.Math.Semin.Univ.Hambg. 7, 173–204 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02941172

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