Die periostale Knochenresorption im metaphysären Bereich des wachsenden Knochens als Wegbereiter von Epiphysenverletzungen

Zusammenfassung

Bereits makroskopisch fallen an mazerierten Metaphysen im Kindesalter unregelmäßig gestaltete Knochenoberflächen auf. Im polarisationsoptischen Bild sind Zeichen intensiver Knochenresorption mit Howshipschen Lakunen auf der kortikalen Oberfläche zu beobachten. Nach experimentell erzeugten Epiphysiolysen können mit dem Rasterelektronenmikroskop kortikale Fragmente an der Unterfläche des Periosts nachgewiesen werden. Sie werden mit dem Periost aus der Knochenoberfläche herausgerissen und hinterlassen dort entsprechende Defekte. Durch Umbauvorgänge bei der Formgebung der Extremität ist die Periosthaftung im metaphysären Bereich des wachsenden Knochens verhältnismäßig gering, so daß es bei der Einwirkung pathologischer Kräfte leicht zur Lösung der Knochenhaut in dieser Region kommt. Die Folge ist eine signifikante Schwächung der Epiphysenhaftung an der Übergangsfläche von Epiphysenknorpel zur Metaphvse. Die Verletzungsmuster im Bereich der Epiphysenfuge sind deshalb im wesentlichen bestimmt durch die unterschiedliche Haftung des Periosts im metaphysären Bereich.

Abstract

Macerated epiphyses of the growing infant bone exhibit an irregular surface which can already be observed at the macroscopic level. Polarizing microscopy demonstrates extended zones of bone resorption on the cortical surface, deductable from numerous lacunae of Howship. Ensuing experimentally induced epiphysiolyses, cortical bone fragments adhering to the inner surface of the periosteum are demonstrable by scanning electron microscopy. Having been torn out of the bone together with the periosteum, these cortical fragments leave corresponding defects on the bone surface. Due to the remodelling of the bone, involving the readjustment of the shape of the extremity, the attachment of the periosteum is relatively poor in the metaphyseal region of the growing bone. The influence of pathological forces can therefore easily cause a detaching of the periosteum in this region. The latter results in a significant weakening of the epiphyseal fastening in the zone between the epiphyseal plate and the metaphysis. The patterns of injury in the region of the growth plate are therefore essentially determined bv the varying attachment of the periosteum to the metaphysis. Unterstützt aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft