Zusammenfassung
über den Befund an den inneren Organen.
Bei einem 46jährigen Manne mit atrophischer Myotonie, bei dem sichere Störungen endokriner Natur nachweisbar waren, fand sich :
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1.
eine erhebliche Verlangsamung des Eiweißstoffwechsels, der N-Umsatz war beträchtlich herabgesetzt. Ebenso war der O2-Verbrauch bei Körperruhe stark erniedrigt, dagegen bei Muskelarbeit bedeutend erhöht, was auf schnellere Ermüdbarkeit bzw. unzweckmäßige Arbeitsweise der bei der Arbeit neben den myotonischen mittätigen auxiliären Muskeln schließen läßt.
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2.
am Herzen starke Dilatation beider Herzhälften, Bradykardie, Blutdrucksenkung, sehr leise Herztöne, träge Aktion. Elektrokardiographisch : stark verlängertes A-V-Intervall bei allen
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3
Ableitungen, ohne daß vaguslähmende oder vagusreizende Mittel irgendeinen Einflußausüben. Vermutlich ist diese Anomalie auf Herabsetzung der Reizschnelle der Kammermuskulatur zu beziehen.
Literatur
Die Thomsonsehe Krankheit. Leipzig, F. C. W. Vogel.
Myopathologisehe Beiträge. Dtsch. Zeitsch. f. Nervenheilk.37.
Myotonia atrophica. Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych.5. 1911.
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v. Orzechowski, Die Tetanie mit myotonischen Symptomen. Jahrb. f. Psych.29. 1909.
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Nach einer Vorführung in der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenkrankheiten am 9. II. 1920.
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Maas, O., Zondek, H. Untersuchungsbefund an einem fall von Dystrophia myotonica. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 59, 322–331 (1920). https://doi.org/10.1007/BF02901094
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